Die Sydney-Hobart-Regatta wurde in Sydney gestartet. Foto: Jeremy Ng/AAP/dpa

Zehntausende Fans und Sonne: Sydney-Hobart-Regatta gestartet

Sydney (dpa) – Bei Sonnenschein und herrlichem Sommerwetter haben zehntausende Segel-Fans am «Boxing Day» den Start der 77. Sydney-Hobart-Regatta verfolgt.

109 Jachten gingen am Montag um 13.00 Uhr Ortszeit an den Start und müssen 628 Seemeilen entlang der Südostküste Australiens bewältigen, um die Ziellinie in der Bucht vor Hobart in Tasmanien zu überqueren.

Erstmals seit 2019 findet die Traditionsregatta ohne Corona-Einschränkungen statt, 2020 musste das Rennen sogar zum ersten Mal seit 1945 abgesagt werden. Im vergangenen Jahr hatten der Australier Matt Allen und seine Crew auf «Ichi Ban» Sydney-Hobart zum dritten Mal nach berechneter Zeit gewonnen. Sie sind aber in diesem Jahr nicht am Start.

Favorit ist die «Comanche» mit Eigentümer und Skipper John Winning Jr., die im Duell der vier Super-Maxis mit «Black Jack», «Law Connect» und Seriengewinner «Wild Oats» um den prestigeträchtigen Titel kämpft. Die «Comanche» führte das laufende Rennen zwölf Stunden nach dem Startschuss an.

Experten erwarten neue Bestmarke

Die «Comanche» stellte 2017 den Geschwindigkeitsrekord von einem Tag, neun Stunden, 15 Minuten und 24 Sekunden auf. Eigentlich hatte die «Wild Oats» mit Streckenrekord gewonnen, aber nach einem Regelverstoß und einer Zeitstrafe gingen nach einer Jury-Entscheidung Sieg und Streckenrekord an die «Comanche». Viele Experten gehen aufgrund der sehr guten Bedingungen bei dieser Auflage von einer neuen Bestmarke aus. Die größten 100-Fuß-Yachten könnten die Ziellinie bereits am 27. Dezember überqueren.

Nach dem Start am zweiten Weihnachtsfeiertag wehten einige Protestflaggen, es kam zu Beinahe-Kollisionen. Die «Comanche» und die «Wild Oats» drehten vorsorglich schon kurz nach dem Start einen 720-Grad-Strafkringel.

Auch eine deutsche Crew ist am Start: Die Berliner Brüder Axel und Peter Baumgartner verwirklichen mit ihrer Grand Soleil 45 «Orione» einen Lebenstraum. Die Amateursegler vom Spandauer Yacht-Club in Berlin hatten 2017 mit ihren Familien beschlossen, am legendären Segelrennen teilzunehmen. Das Boot haben sie seit 2021 in Etappen von Sizilien nach Australien gebracht. «Die Anziehungskraft dieses Rennens ist riesig. Wie ein Triathlet nach Hawaii will, so wollten wir an diesem Rennen teilnehmen», sagte Axel Baumgartner. Am Nachmittag des 2. Weihnachtstages lag die achtköpfige «Orione»-Crew auf Platz 94.