Mit 59 Jahren noch an der Platte: Xia Lian Ni. Foto: Christian Kolbert/dpa

WM-Krimi: 59-Jährige unterliegt deutscher Nationalspielerin

Durban (dpa) – Eine der größten Spielerinnen der Tischtennis-Geschichte heißt Xia Lian Ni. Knapp anderthalb Monate vor ihrem 60. Geburtstag gehört die Luxemburgerin noch immer zu den Top 50 der Weltrangliste.

Mit 58 Jahren gewann sie 2021 in Houston noch eine WM-Medaille im Doppel. Ihren ersten Weltmeistertitel holte sie bereits 1983 – im Mannschafts-Wettbewerb für ihr Geburtsland China.

Comeback knapp verpasst

Ihr aktueller WM-Einsatz in Südafrika endete allerdings schon in der zweiten Runde. Da verlor Ni im Einzel in 3:4 Sätzen gegen die deutsche Nationalspielerin Shan Xiaona vom TTC Berlin Eastside. 0:3 lag sie bereits zurück, zum 3:3 glich sie noch einmal aus. Statt der 59-jährigen Ni darf nun aber die 40 Jahre alte Shan gegen die Olympiasiegerin Chen Meng aus China spielen.

«Gegen Nixi spiele ich sehr ungern», sagte Shan Xiaona hinterher. «Jedes Mal habe ich nur knapp gewonnen. Mit ihrer großen Erfahrung wechselt sie auch noch ständig die Taktik.»

Xia Lian Ni und Shan Xiaona wurden beide in China geboren und zogen wegen eines Engagements bei deutschen Clubs nach Europa. Shan wechselte 2005 zum TV Busenbach und wurde sieben Jahre später deutsche Staatsbürgerin. Ni spielte in der Saison 1989/90 für Bayer 05 Uerdingen und zog zeitgleich nach Luxemburg.

Seit 1991 tritt sie auch international für das kleine Land an. 1998 und 2002 gewann sie jeweils den EM-Titel im Einzel. 2021 folgte noch einmal sensationell WM-Bronze.