WM-Finals ohne deutsche Turner – Kolumbianer Corona-positiv
Ohne deutsche Beteiligung werden bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in Kitakyushu die Mehrkampf- und Gerätefinals der Männer ausgetragen.
Im Laufe des zweiten Qualifikationstages rutschten auch die beiden letzten Kandidaten, der Chemnitzer Andreas Bretschneider am Reck und der Schmidener Carlo Hörr im Sechskampf, aus den Rängen für den Einzug in die Medaillenentscheidungen.
Zuvor war der Wettbewerb im General Gymnasium der japanischen Großstadt für zwei Stunden unterbrochen worden. Offenbar war trotz strenger Hygienemaßnahmen ein kolumbianischer Athlet positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daraufhin wurden alle Geräte und der Innenraum der Halle desinfiziert, bevor der Vorkampf weiterging. Vom Weltverband FIG gab es noch keine Erklärung zu den Vorgängen. Der Name des betroffenen Sportlers ist nicht bekannt.
Enttäuschendes Abschneiden
«So ist das im Sport», kommentierte Bundestrainer Valeri Belenki das enttäuschende Abschneiden seiner Riege. «Man kann gut vorbereitet sein, und trotzdem geht etwas daneben.» Aus deutscher Sicht befindet sich damit nur noch die frühere Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz im Wettbewerb, die am Sonntag das Finale an diesem Gerät bestreitet.
Bretschneider hatte seine vermutlich letzte internationale Übung am Reck zwar mit dem nach ihm benannten Doppelsalto mit Doppelschraube über der Stange durchgeturnt, bekam aber nach Unsicherheiten nur 14,10 Punkte.
«Wir hatten gesagt, dass wir einem jungen Team die Möglichkeit geben, WM-Erfahrung zu sammeln», sagte Belenki. Einige Routiniers wie der Olympia-Zweite am Barren, Lukas Dauser, und der EM-Zweite am Reck, Andreas Toba, hatten auf die Reise nach Asien verzichtet. Bester in der Qualifikation war Mehrkampf-Olympiasieger Daiki Hashimoto mit 88,04 Punkten.