Florian Wellbrock aus Deutschland reagiert nach seinem Sieg. Foto: Uncredited/AP/dpa

Schwimm-WM in Japan: Chancen, TV und Stars

Fukuoka (dpa) – Die Weltmeisterschaften in Fukuoka sind der große Saisonhöhepunkt für Florian Wellbrock und die anderen deutschen Spitzenschwimmer. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris kämpfen die besten Athletinnen und Athleten um Medaillen und Rekorde.

Eigentlich sollten die Titelkämpfe schon 2021 im Süden Japans stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Austragung aber mehrfach verschoben. Olympiasieger Wellbrock geht als großer deutscher Hoffnungsträger an den Start. Bei der vergangenen WM gewann der heute 25-Jährige gleich fünfmal Edelmetall. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Wassersportspektakel:

Welche Sportarten sind bei der WM dabei?

Wie schon im vergangenen Jahr bei den Titelkämpfen in Budapest will Wellbrock im Becken und beim Freiwasserschwimmen glänzen. Medaillen werden zudem im Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen und beim sogenannten High Diving vergeben. Bei der spektakulären Sportart springen die Athleten aus 27 Metern Höhe in einen Pool. Die Frauen springen aus 20 Metern Höhe.

Wird die WM im deutschen Fernsehen übertragen?

Im TV nur wenig, umso umfangreicher im Livestream. Am 24. Juli (15.35 bis 16.00 Uhr) und am 26. Juli (13.00 bis 13.20 Uhr) will das ZDF im Fernsehen im Rahmen von «Sportstudio live» von den Weltmeisterschaften berichten. Vom 23. Juli bis zum 30. Juli sind die Schwimm-Wettbewerbe im Livestream bei sportstudio.de und in der ZDF-Mediathek zu sehen. Beginn ist zumeist um 13.00 Uhr. Beispielsweise auch am 30. Juli, wenn Wellbrock auf seiner Paradestrecke über 1500 Meter nach einer Medaille greifen will. Die ARD berichtet nachrichtlich. «Wir wünschen uns alle, dass unser Sport noch mehr Aufmerksamkeit bekommt», sagte Europameisterin Isabel Gose der Deutschen Presse-Agentur. «Da steckt so viel harte Arbeit hinter.»

Wie stehen die deutschen Chancen?

Neben Wellbrock können sich auch dessen Magdeburger Teamkollegen Lukas Märtens und Gose Chancen auf Podestplätze im Becken ausrechnen. Brustschwimmerin Anna Elendt, die im vergangenen Sommer Vizeweltmeisterin über 100 Meter wurde, ist ebenfalls eine Medaillenkandidatin. Im Freiwasser gehört Leonie Beck zu den Edelmetallfavoritinnen.

Beim Wasserspringen machte die deutsche Mannschaft vom neuen Bundestrainer Christoph Bohm zuletzt mit Siegen und weiteren Medaillen bei den Europameisterschaften auf sich aufmerksam. Das ein oder andere Edelmetall ist drin. Im Synchronschwimmen zählt das Team des Deutschen Schwimm-Verbands nicht zu den Podiumsanwärtern. Die deutschen Wasserballerinnen und Wasserballer sind nicht dabei.

Wer sind die internationalen Stars?

Zahlreiche Topstars wollen in Japan glänzen. Im Team USA starten unter anderen die siebenmalige Olympiasiegerin Katie Ledecky und Wellbrocks Langstreckenkonkurrent Bobby Finke. Der 23-Jährige hat gute Erinnerungen an das Gastgeberland: Bei Olympia in Tokio gewann er Gold über 800 und 1500 Meter Freistil. Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem dem rumänischen Ausnahmetalent David Popovici. Der 18-Jährige holte im vergangenen Jahr die WM- und EM-Titel über 100 und 200 Meter Freistil. Für Australien startet unter anderen Doppel-Olympiasiegerin Ariarne Titmus. 

Sind russische Sportler bei der WM dabei?

Nein. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind weiterhin keine Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus dabei. Grundsätzlich unterstützt der Weltverband World Aquatics allerdings die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sie unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Eine Taskforce beschäftigt sich mit dem Thema. Bei einem Kongress während der WM soll darüber beraten werden.