Will den ersten Schritt zur Titelverteidigung auf seiner Paradestrecke machen: Florian Wellbrock. Foto: Oliver Weiken/dpa

Wellbrock in Budapest auf dem Weg zu WM-Gold?

Budapest (dpa) – Silber hat er bei diesen Weltmeisterschaften schon gewonnen, heute will Florian Wellbrock den ersten Schritt zur Titelverteidigung auf seiner Paradestrecke machen. Über 1500 Meter Freistil ist der 24 Jahre alte Topschwimmer im Vorlauf gefordert.

Der zweite Platz auf der 800-Meter-Distanz, auf der Wellbrock bei Großevents zuvor nie mit sich selbst zufrieden war, hat ihm laut Bundestrainer Bernd Berkhahn «sehr viel Selbstvertrauen und Sicherheit in die eigene Form» gegeben. Berkhahn freut sich auf ein packendes Finale am Samstag. «Es könnte noch ein engeres Rennen werden als bei den 800 Metern», sagte er.

Bis kurz vor der Abendsession, die ohne deutsche Beteiligung stattfand, trainierte Wellbrock am Vortag im Wettkampfbecken der Duna Arena. Intensiv tauschte er sich mit Berkhahn aus.

Im Vorlauf über 1500 Meter gefordert

Die Topfavoriten sind über 1500 Meter dieselben wie über 800 Meter. Neben Wellbrock haben der im Schlussspurt so starke US-Amerikaner Bobby Finke, Wellbrocks ukrainischer Trainingspartner und Kumpel Mychajlo Romantschuk und der Italiener Gregorio Paltrinieri die besten Chancen auf die Medaillen. Und da wäre ja auch noch Lukas Märtens – immerhin der Weltjahresbeste auf der Strecke.

Nach intensiven ersten WM-Tagen mit vielen Starts und der Silbermedaille über 400 Meter Freistil war der 20-Jährige im 800-Meter-Rennen schon im Vorlauf ausgeschieden. «Wichtig ist, dass er sich vom Kopf erholt», sagte Berkhahn. «Man hat es bei den 800 Metern gemerkt, dass er ein bisschen die Konzentration verloren hat und den Biss. Das wird bei den 1500 Metern komplett anders sein. Da möchte er nochmal angreifen und um die Medaille mitspielen.»

Um die Medaillen schwimmen kann auch Freistilexpertin Isabel Gose im Finale über 800 Meter. Für einen überraschenden Podestplatz bräuchte die 20-Jährige, die wie ihr Freund Märtens, Wellbrock und Romantschuk in Magdeburg trainiert, allerdings das perfekte Rennen oder Patzer der Konkurrenz. Sie habe eine «ganz gute Position», sagte Gose, die als Fünftschnellste der Vorläufe ins Finale eingezogen war. Top-Favoritin auf Gold ist dort wieder Katie Ledecky – die beste Becken-Langstreckenschwimmerin der Welt.