Georg Grozer ist der Anführer des deutschen Teams. Foto: Marcus Brandt/dpa

Volleyballer Grozer macht in Nationalmannschaft weiter

Paris (dpa) – Ausnahmespieler Georg Grozer setzt seine Karriere in der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft nach dem schmerzhaften Olympia-Aus fort. «So lange, wie sie mich einladen und ich ihnen irgendwie helfen kann», werde er weiterspielen, sagte der 39-Jährige in einem Interview des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV). 

Besonders die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr auf den Philippinen hat der Diagonalspieler im Blick. «Also wenn es auch die Familie erlaubt und mitmacht, dann würde ich natürlich gerne noch mal zur WM. Und ich glaube, mit dieser Truppe können wir auch da etwas Großes erreichen», sagte Grozer. Der Weg zum WM-Ticket geht über die Weltrangliste, wo Deutschland sehr gute Aussichten hat.

Das Olympia-Aus schmerzt noch

Das deutsche Team hatte sich im vergangenen Jahr überraschend für Olympia qualifiziert und zeigte in Paris ein starkes Turnier. In einem dramatischen Viertelfinale unterlag die DVV-Auswahl Gastgeber Frankreich 2:3. 

«Wenn ich daran zurückdenke und an die Tage mit den Jungs, kommen öfter Tränen in meine Augen. Es ist noch nicht verdaut», sagte Grozer. Er brauche erst einmal Urlaub. «Da werde ich bestimmt nicht eine Nacht, sondern mehrere Tage dafür brauchen, das alles zu realisieren, zu verdauen und versuchen, wieder Energie zu schöpfen für die Zukunft.» 

Der Kapitän hört auf

Er hob noch einmal den besonderen Teamgeist hervor. «Ich habe schon viele Mannschaften erlebt in meinem Leben, aber das war etwas Magisches.» Der 39-Jährige ist seit mehr als einem Jahrzehnt Deutschlands bester Volleyballer.

Grozers langjähriger Wegbegleiter Lukas Kampa hört dagegen auf im Nationalteam. «Der Kreis, den wir vor vielen Jahren angefangen haben, hat sich geschossen. Das werden wir für den Rest unseres Lebens im Herzen haben», sagte der Kapitän über Grozer, wie der DVV mitteilte. 

Sein Entschluss stehe schon länger fest, sagte der 37 Jahre alte Kampa. «Es gibt körperliche Grenzen und auch meine Familie spielt dabei eine große Rolle. Ich möchte mehr Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen.» Er werde der größte Fan der Mannschaft.