Turnerin Chusovitina siegt bei Comeback
Gut sieben Monate nach ihrem tränenreichen Karriereende bei den Olympischen Spielen in Tokio hat die 46 Jahre alte Oksana Chusovitina ein glänzendes Comeback gefeiert. Die frühere deutsche Auswahlturnerin gewann beim Weltcup in Doha den Wettbewerb an ihrem Spezialgerät Sprung.
Mit 13,433 Durchschnittspunkten für ihre zwei Sprünge verwies die Usbekin die Ungarin Csenge Bácskay (13,150) auf Platz zwei. Dritte wurde Mehrkampf-Europameisterin und Team-Olympiasiegerin Wiktoria Listunowa aus Russland (13,133), die in Katar als neutrale Athletin antreten durfte und am Stufenbarren mit 14,566 Punkten gewann.
Oksana Chusovitina hatte nach dem Sprung-Wettbewerb in Tokio ihre Karriere unter Tränen beendet, nachdem sie mit 14,166 Punkten das Finale verpasst hatte. «Ich bin jetzt zufrieden und nicht zufrieden, weil ich meinen Sprung gemacht habe, egal ob Finale oder nicht, aber ich habe Tschüss gesagt. Aber in meinem Herz tut es ein bisschen weh», hatte sie damals gesagt. Ein Comeback hatte die Team-Olympiasiegerin von 1992 ausgeschlossen. «Wenn ich gesagt habe, es ist fertig, dann ist es fertig», hatte sie betont.
Die liebevoll «Turn-Oma» genannte Chusovitina hatte ihr Olympia-Debüt 1992 in Barcelona gegeben und mit der Mannschaft der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten Gold gewonnen. Seit 2013 turnte Chusovitina wieder für ihr Heimatland Usbekistan. Von 2006 an startete sie für Deutschland, nachdem sie wegen der Behandlung ihres Sohnes gegen Leukämie nach Köln gezogen war. Für Deutschland gewann sie 2008 in Peking Silber in ihrer Paradedisziplin Sprung.