Die Tischtennisspieler des 1. FC Saarbrücken haben die Champions League gewonnen. Foto: Marius Becker/dpa

Tischtennis-Champions-League: Saarbrücken triumphiert

Düsseldorf (dpa) – Tischtennisspieler Patrick Franziska brauchte nicht viele Worte, um den historischen Sieg des 1. FC Saarbrücken in einem dramatischen Champions-League-Finale einzuordnen.

«Seit ich 2016 nach Saarbrücken gewechselt bin, war es immer mein Traum, diesen großen Titel zu gewinnen», sagte der deutsche Nationalspieler nach dem Triumph gegen Titelverteidiger Borussia Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur.

Für Saarbrücken war es der erste Königsklassen-Titel, während Düsseldorf der siebte Streich knapp verwehrt blieb. «Der Knackpunkt heute waren die Matchbälle, die wir hatten. Wenn einer davon auf den Tisch gegangen wäre, dann ständen wir jetzt anders hier. Es war ein total enges Spiel», resümierte Düsseldorfs Trainer Danny Heister, der auf Timo Boll (Schulterprobleme) verzichten musste.

«Golden Match» entscheidet

Im sogenannten «Golden Match», das erstmals überhaupt in einem Champions-League-Finale zur Anwendung kam, hatten die Gäste vor 1100 Fans im ausverkauften ARAG CenterCourt mit 2:1 Satzgewinnen den Titel perfekt gemacht. Die Verlängerungs-Premiere war nötig geworden, weil Saarbrücken zuvor das Rückspiel in Düsseldorf mit 3:2 gewonnen hatte und es damit nach der Hinspiel-Niederlage (2:3) zum Ausgleich (5:5) gekommen war.

«Wir haben schon so oft gegen die Düsseldorfer verloren, heute konnten wir die Gunst der Stunde für uns nutzen», sagte Franziska, der groß aufspielte und seine drei Duelle alle gewann. «Der Schlüssel zu unserem Erfolg war mein Sieg im zweiten Spiel des Abends gegen Anton Källberg, gegen den ich die beiden ersten Sätze verloren habe», erklärte er. «Nach einer Taktik-Umstellung konnte ich dieses Spiel noch drehen und im fünften Satz mit 6:5 gewinnen.»

Den entscheidenden Sieg nach 4:35 Stunden hatte Darko Jorgic geholt. «Ich bin wirklich sehr stolz auf uns alle, vor allem auch auf Patrick Franziska», sagte der 24-Jährige und erklärte: «Er ist ein guter Kapitän, er kämpft für uns und er hat seine Spiele für uns nach Hause geholt. Dadurch fühlten wir uns sicherer und haben die entscheidenden Punkte machen können.»

Der saarländische Sportminister Reinhold Jost lobte den Teamgeist und unbändigen Siegeswillen der Saarbrücker. «Zu dieser einmaligen Leistung und dem ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte gratuliere ich den Profis um Kapitän Patrick Franziska ganz herzlich», teilte der SPD-Politiker mit. «Das ist nicht nur ein großer Meilenstein für den Verein, sondern auch für das Sportland Saarland.»