Ringen: VfK Schifferstadt meldet erneut Insolvenz an
Schifferstadt (dpa) – Der Ringer-Traditionsverein VfK Schifferstadt hat wegen finanzieller Probleme erneut Insolvenz angemeldet.
«Richtig ist, dass ich im Namen des Vorstandes den Auftrag hatte, am Wochenende die Meldung der Zahlungsunfähigkeit des VFK07 Schifferstadt an das Amtsgericht Ludwigshafen zu geben», teilte der Club-Vorsitzende Thomas Hacker der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Er bestätigte damit einen Bericht des SWR. «Die Planungen laufen so, dass das Jugendtraining noch fortgeführt werden kann. Dies kann kostenneutral momentan erfolgen», meinte Hacker weiter.
Anfang November hatte der VfK sein Team, dem auch der zweimalige Olympia-Dritte Denis Kudla angehört, bereits aus der laufenden Saison der 2. Bundesliga zurückgezogen. Bereits zugesicherte Sponsorengelder seien ausgeblieben, hatten die Pfälzer damals mitgeteilt.
Schifferstadt ist einer der bekanntesten Ringer-Standorte Deutschlands. Der berühmteste Athlet in der Historie des mehrfachen deutschen Mannschaftsmeisters ist der 1992 verstorbene Wilfried Dietrich, der «Kran von Schifferstadt» und Olympiasieger von 1960. Schon 2006 hatte der VfK wegen finanzieller Probleme Insolvenz angemeldet, 2007 war der Club neu gegründet worden.
«Wir haben einen gewissen Erfolgsdruck, den wir erlebt haben», sagte Vorstand Hacker dem SWR. «Die Tradition ist nicht nur das Schöne, die kann einem auch das Genick brechen.» Der VfK sei noch nicht «komplett verloren», betonte er. Wenn er die letzten Tage sehe und wie «engagierte Eltern ihre Kinder zum Ausbilden hier zum VfK schicken», sei er sich «hundertprozentig sicher: Es kann wieder etwas entstehen. Aber nur wenn dieser Zusammenhalt auch für die Jahre, für die Zukunft gewährleistet ist».