Keine Medaille für schwarze Turnerin: Mitgefühl von Biles
Dublin (dpa) – Turn-Superstar Simone Biles hat sich mit einer jungen schwarzen Sportlerin aus Irland solidarisiert, die während einer Siegerehrung übergangen wurde.
«Es hat mir das Herz gebrochen, das zu sehen, also habe ich ihr ein kleines Video geschickt», schrieb die 26 Jahre alte viermalige Olympiasiegerin aus den USA in einem Kommentar auf X, dem früheren Twitter. «Es gibt keinen Platz für Rassismus, egal in welcher Sportart oder überhaupt.»
In den sozialen Medien wurde in den vergangenen Tagen ein inzwischen millionenfach gesehenes Video von einem Turn-Wettkampf in Irland aus dem März 2022 geteilt. Darin ist zu sehen, wie eine junge schwarze Sportlerin freudig darauf wartet, dass ihr eine Medaille um den Hals gehängt wird. Die dafür verantwortliche Funktionärin stand mit der Medaille bereits vor dem Mädchen, legte sie dann aber deren rechter Nachbarin um den Hals und setzte die Zeremonie fort, ohne auf das schwarze Mädchen zurückzukommen.
Verantwortliche gestehen Fehler
Die Eltern des betroffenen Mädchens und Freunde hatten den Fall öffentlich gemacht. Der Zeitung «Independent» sagte die Mutter, dass sie und ihr Partner sehr enttäuscht davon seien, wie ihre Tochter durch den irischen Turnverband behandelt worden sei. Sie glaubten, dass ihre Tochter wegen ihrer Hautfarbe bei der Zeremonie ignoriert worden sei. Sie würden noch immer auf eine öffentliche Entschuldigung des Verbandes warten.
Der Verband Gymnastics Ireland hingegen erklärte, dass die verantwortliche Offizielle ihr tiefstes Bedauern ausgedrückt und ihr Verhalten als ehrlichen Fehler bezeichnet habe. Sie habe um die Möglichkeit gebeten, sich bei der Teilnehmerin und ihrer Familie zu entschuldigen. Diese Bitte sei zunächst abgelehnt worden. Dem Verband zufolge hat die Funktionärin unmittelbar nach dem Bemerken des Fehlers dafür gesorgt, dass dem Mädchen noch vor dem Verlassen des Innenraums die Medaille überreicht wurde.