Marco Miltkau (r) im Zweikampf mit Englands David Goodfield. Foto: Frank Uijlenbroek/dpa

Deutsche Hockey-Männer nach Penaltyschießen im Halbfinale

Bhubaneswar (dpa) – Die Spieler begruben Jean-Paul Danneberg unter sich und Hockey-Bundestrainer André Henning herzte seinen Ersatztorhüter innig.

Der junge deutsche Torwart sicherte seinem Team mit zwei gehaltenen Bällen im Penaltyschießen den ersten Einzug in ein WM-Halbfinale seit 2010. «Das ist megageil. Wir haben immer an uns geglaubt und das zeichnet uns auch aus. Ich durfte zum Glück zwei halten, das hat gereicht», sagte der Keeper des deutschen Meisters Rot-Weiss Köln nach dem 4:3 im Penaltyschießen gegen England.

Damit trifft die DHB-Auswahl am Freitag (12.00 Uhr/DAZN) in der Runde der letzten vier Teams in Indien auf den dreimaligen Weltmeister Australien. «Ich bin so stolz auf die Mannschaft und glücklicherweise haben wir einen Torwart wie Jean-Paul», sagte der deutsche Kapitän Mats Grambusch, der sein schon abgeschriebenes Team zu einer unglaublichen Aufholjagd geführt hat. «Da hat schon keiner mehr an uns geglaubt. Die Jungs sind klar und ruhig geblieben und haben unter Druck ihr bestes Hockey gespielt. Was für eine grandiose Mentalität», sagte der Bundestrainer.

Großer Auftritt der Grambusch-Brüder

Vier Minuten vor Ende der Partie war die deutsche Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand gegen die defensiv starken Engländer schon aus dem Turnier, zumal Christopher Rühr einen Siebenmeter an die Latte schoss und somit den Anschlusstreffer verpasste. Dann kam der große Auftritt der Grambusch-Brüder. Erst traf Kapitän Mats zum 1:2 (57. Minute) und fügte den Engländern damit den ersten Gegentreffer im Turnier zu. Dann behielt sein Bruder Tom die Nerven und verwandelte eine Minute später einen Siebenmeter zum 2:2 (58.). In dieser Phase hatte Henning seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Platz genommen.

Und der Bundestrainer hatte auch den richtigen Riecher, Danneberg für das Penaltyschießen zu nominieren. Niklas Wellen, Hannes Müller, Thies Prinz und Rühr verwandelten jeweils, der 21 Jahre alte deutsche Keeper meisterte den letzten und entscheidenden von Englands Liam Ansell und verschaffte seinem Team damit den Sprung in die nächste Runde. «Wir haben gesagt, wir wollen eine Turniermannschaft sein. So stelle ich mir das vor», sagte Hennning.