2011 gewann deutsche Mannschaft im Hockey-Park in Mönchengladbach den EM-Titel. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Hockey-EM: Premiere des Weltmeisters, Hoffnung und Livemusik

Mönchengladbach (dpa) – Mit der Partie England gegen Irland bei den Frauen beginnt am Freitag (17.00 Uhr) die zweite Hockey-Europameisterschaft nach 2011 im Mönchengladbacher Hockey-Park. Anschließend trifft die deutsche Nationalmannschaft auf die Auswahl Schottlands (19.30 Uhr). Die deutschen Männer greifen am Samstag (18.00 Uhr) mit der Partie gegen Wales ins Geschehen ein und präsentieren sich erstmals als amtierender Weltmeister in einem Pflichtspiel auf deutschem Boden.

Wie ist der Spielplan bei der Doppel-EM organisiert?

Die Zuschauer können in der Vorrunde und beim Weiterkommen der beiden deutschen Teams an allen zehn Turniertagen ein Spiel einer DHB-Auswahl sehen. Das Frauen-Turnier beginnt am Freitag, die Herren spielen immer am Tag danach. An beiden Turnieren nehmen jeweils acht Mannschaften aufgeteilt in zwei Vierergruppen teil. Nach der Vorrunde qualifizieren sich jeweils die Gruppenersten und-zweiten für das Halbfinale.

Wie stehen die Chancen für die deutschen Teams?

Die deutschen Frauen spielen in der Vorrunde gegen Schottland, England und Irland. Der Einzug ins Halbfinale wird erwartet, der Sprung ins Finale erhofft. «Es ist unser Anspruch, dass wir bei der EM das Finale erreichen», sagte Nationalspielerin Selin Oruz. Titelfavorit ist Rekordsieger, Weltmeister und ProLeague-Gewinner Niederlande, auf den die Mannschaft von Bundestrainer Valentin Altenburg aber frühestens im Halbfinale treffen kann. Bei den Männern zählen neben Weltmeister Deutschland, auch die Niederlande als Titelverteidiger und Olympiasieger Belgien sowie England zum Favoritenkreis. «Es ist ein extrem herausforderndes Turnier mit einem engen Feld. Da werden Kleinigkeiten entscheiden», befand Bundestrainer André Henning. In den Gruppenspielen trifft das deutsche Team neben Wales noch auf die Niederlande und Frankreich.

Wer qualifiziert sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris?

Der schnellste Weg zu Olympia ist der EM-Titel. Der Sieger hat neben Gastgeber Frankreich jeweils einen der europäischen Startplätze sicher. Die weiteren drei europäischen Teilnehmer bei den Damen und Herren werden bei vier Qualifikationsturnieren im Januar 2024 ausgespielt. Diese Turniere finden bei den Damen in Spanien und China statt, bei den Herren in Spanien und Pakistan. Bei den Trainern steht die Olympia-Qualifikation noch nicht im Vordergrund. «Wenn wir uns qualifizieren ist das super, wenn nicht, machen wir das halt im nächsten Jahr», sagte Damen-Trainer Altenburg.

Wie viele Zuschauer werden erwartet?

Der Mönchengladbacher Hockeypark fasst etwa 9500 Besucher. Fast die Hälfte der Tage und vor allem die beiden Wochenende sind schon nahezu ausverkauft. Für die anderen Tage gibt es noch Tickets, aber die Nachfrage ist groß. «Es sind noch nie so viele Tickets im Vorverkauf weggegangen. Von daher ist wirtschaftlich sichergestellt, dass wir zumindest mit einer schwarzen Null herausgehen», sagte DHB-Sportdirektor Martin Schultze.

Was wird außer Hockey noch geboten?

An gleich sechs Abenden gibt es für die Besucher unter dem Motto «Hockey x Music» nach dem letzten Spiel des Tages noch jeweils ein Live-Konzert im Hockeypark. Dabei sind Clueso, (18. August), die Höhner (20.), Hermes House Band (21.), Querbeat (24.), Kate Ryan (25.) und Rednex (26.). «Die Kombination aus Sport und Entertainment ist sicherlich nicht neu. Die Form wie wir es jetzt machen in Ausmaß und Qualität ist jedoch etwas Außergewöhnliches. Das, was der DHB hier veranstaltet, ist ein Novum», sagte Michael Hilgers, Hockey-Olympiasieger und Geschäftsführer des Hockeyparks.

Wo wird die EM übertragen?

Alle Spiele werden kostenlos im Stream von ARD, ZDF und Sport1 zu sehen sein. Im linearen Fernsehen werden nur bei deutscher Beteiligung die Endspiele gezeigt. Beim DHB und den Sportlern ist man mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Schon der WM-Sieg der Herren im Januar in Indien war nur für Abonnenten des Streamingdienstes DAZN zu sehen. «Natürlich haben wir uns mehr gewünscht und auch sehr viel mehr erwartet. Wir hatten bis zuletzt noch versucht, wenigstens die Halbfinalspiele im WDR unterzubringen, aber das ist bisher negativ», sagte Sportdirektor Schultze.