Freitag, Oktober 4, 2024
Von Donnerstag an wird der Herausforderer für den 37. America`s Cup und für die Regatta um die Trophäe gesucht. Foto: Gregory Bull/dpa

Herausforderer im America’s Cup: David gegen vier Goliaths

Barcelona (dpa) –  Der Kampf um die weltweit begehrteste Segelsport-Trophäe beginnt. Von Donnerstag an segeln vor Barcelona fünf Teams darum, wer vom 12. Oktober an Titelverteidiger Neuseeland beim 37. America’s Cup – dem ältesten Segelwettbewerb der Welt – herausfordern darf. 

Neu ist, dass der Titelverteidiger in der Anfangsphase der Herausforderer-Runde – genannt Louis-Vuitton-Cup – mitmischen, aber keine Punkte sammeln darf. Diese Übereinkunft hatten die Neuseeländer mit den Herausforderern getroffen, weil bei dieser Cup-Edition zur Eindämmung der Kosten pro Team nur eines der neuen futuristischen Boote vom Typ AC75 zugelassen ist. Die Neuseeländer hätten sonst bis zum Beginn des Cup-Finals in sechs Wochen keine Vergleichstests mit einem ebenbürtigen Boot durchführen können.

Mehr als 100 Millionen Euro für eine Kampagne 

Die fünf Herausforderer-Kandidaten sind das Team Ineos Britannia um den viermaligen Olympiasieger Sir Ben Ainslie, Patrizio Bertellis italienischer Rennstall Luna Rossa Prada Pirelli, das US-Team NYYC American Magic, Ernesto Bertarellis neu formiertes Schweizer Team Alinghi Red Bull Racing und das französische Orient Express Racing Team. 

Der «Orient Express» geht mit dem deutsch-französischen Teamchef Stephan Kandler und Co-Direktor Bruno Dubois finanziell als David in den Kampf gegen die Goliaths. Die potenten Herausforderer-Teams operieren mit Budgets von bis zu mehr als 100 Millionen Euro. «Wir haben vielleicht die Hälfte des Budgets der Kiwis und ein Drittel von dem der anderen», sagt Kandler. 

Weniger Geld, aber viel Optimismus

Der in München geborene 54-Jährige ist die treibende Kraft der Last-Minute-Kampagne. Die Franzosen haben von einer ungewöhnlichen Cup-Regel Gebrauch gemacht, ein fertiges Design-Paket der Neuseeländer gekauft und ihr Boot selbst optimiert.

Bei der letzten Vorregatta kam der «Orient Express» aber in der vergangenen Woche nicht über den sechsten und letzten Platz hinaus. Kandler bleibt vor dem Start am Donnerstag dennoch optimistisch: «Die Vorregatta war eine großartige Gelegenheit für das Orient Express Racing Team, sich zu steigern. Wir haben gesehen, dass alle Teams näher zusammengerückt sind als je zuvor.»

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