Auch Darts-Profi Florian Hempel will zur WM. Foto: Bradley Collyer/PA Wire/dpa

Hempel, Kurz und Co.: Darts-Profis kämpfen um WM-Ticket

Niedernhausen (dpa) – Der Kontrast könnte für die Darts-Profis kaum krasser sein. In dieser Woche treffen Max Hopp und Co. in der hessischen Provinz zusammen, um in einem Hotel in Niedernhausen bei der sogenannten Super League fünf Tage lang auszuspielen, wer die große Reise in die Weltstadt London antreten darf.

Dort findet im berühmten Alexandra Palace vom 15. Dezember an die im Darts-Sport alles überragende Weltmeisterschaft statt. 24 Akteure bewerben sich für gerade mal ein Ticket. «Ich finde es recht sportlich», sagte Hopp zum kompakten Turniermodus, der zahlreiche Spiele vorsieht.

Neben Hopp sind auch die ehemaligen WM-Starter Florian Hempel, Nico Kurz und Fabian Schmutzler mit von der Partie. «Ich glaube, dass wir eine junge und sehr ausgeglichene Super League erleben. Es gibt für mich mehrere Kandidaten für den WM-Platz», sagte Hopp. Einige haben schon eigene Höhepunkte im «Ally Pally» erlebt: Hopp und Schmutzler, die minderjährig debütierten. Kurz und Hempel, die nach überraschenden Siegen gegen Favoriten plötzlich in Runde drei standen.

Hopp unter Druck

Vor allem für den einstigen Hoffnungsträger Hopp steht in diesen Tagen viel auf dem Spiel. Ihm droht das zweite aufeinanderfolgende Jahr ohne WM-Teilnahme und ein Verlust der sogenannten Tour-Card, die zur Teilnahme bei einigen Turnieren des Weltverbandes PDC berechtigt. «Ich bereue es ein bisschen, zu viel technisch experimentiert zu haben. Auf der anderen Seite ist nach wie vor viel Fokus auf meine Person. Auch damit tue ich mich stellenweise schwer, das alles abzufedern. Ich bin noch lange nicht da, wo ich war», sagte Hopp der Deutschen Presse-Agentur.

Der inzwischen 26 Jahre alte Hesse rief in jungen Jahren offensiv das Ziel Weltmeister aus und war mit seiner frischen Art ein Versprechen für große Erfolge und einen Hype. Doch die Karriere geriet ins Stocken, die größten Erfolge bleiben seit Jahren ein Turniersieg in Saarbrücken und der Einzug ins EM-Halbfinale im Jahr 2018. Als deutsche Nummer eins wurde er längst von Gabriel Clemens abgelöst.

Schmutzler als Hoffnungsträger

Clemens und Martin Schindler sind über die Rangliste bereits für die WM qualifiziert und können sich die Tortur in Niedernhausen sparen. «Grundsätzlich ist man froh, wenn man da sicher ist. Das ist schon sehr, sehr gut für mich. Es ist immer ein bisschen eine blöde Situation, wenn man in so eine Qualifikation rein muss», sagte der Saarländer Clemens, der sich in den Top 32 der Welt festgespielt hat. Die ganz großen internationalen Erfolge hat aber auch der «German Giant» bisher nicht verbucht.

Der nächste Hoffnungsträger à la Hopp könnte der noch immer erst 17 Jahre junge Schmutzler werden. Er bewirbt sich über die Super League zwar auch auf ein WM-Ticket, will das Thema Profikarriere aber zunächst hinten anstellen. «Erstmal möchte ich eine Ausbildung haben, dann kann man es versuchen. Ich will mir den Druck nicht machen und wissen: Du musst das jetzt schaffen. Erst Schule ordentlich zu Ende machen und dann ein Studium, das ist der Plan», sagte Schmutzler.