Ex-Weltmeister Stäbler befürchtet Corona-Folgen für Ringen
Ludwigsburg (dpa) – Nach Meinung des früheren deutschen Top-Ringers Frank Stäbler könnte die Corona-Pandemie für seine Sportart hierzulande vor allem langfristige Folgen haben.
«Corona hat auch im Sport so viel Schaden angerichtet, dass es schwer wird, das wieder aufzuholen», sagte der 32-Jährige über die künftigen Aussichten des Deutschen Ringer-Bundes auf internationale Erfolge. «Drei, vier Jahre kann man sicher überbrücken. Aber dann wird es schwer, wieder etwas von unten hochzubringen.»
Spitzenpersonal beendet Karriere
Neben dem dreimaligen Weltmeister Stäbler hat auch Olympiasiegerin Aline Rotter-Focken, das zweite langjährige Zugpferd des deutschen Ringer-Teams, ihre Karriere beendet. Der Nachwuchs konnte coronabedingt lange nicht oder kaum trainieren, die Bundesliga-Saison 2020/21 war abgebrochen worden. Der Verband müsse Strukturen schaffen, die auch in Zukunft Talente hervorbringen, so Stäbler.
Der Griechisch-römisch-Spezialist hatte nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio im vergangenen Jahr seine internationale und im Februar dann auch seine nationale Laufbahn beendet. Am 18. Juni wird er sich mit einer großen Show in der Ludwigsburger MHP Arena endgültig verabschieden. Acht bis zehn Kämpfe zwischen deutschen Nationalmannschafts-Ringern und internationalen Topstars wie dem Iraner Mohammad Reza Geraei, der Stäbler in Tokio bezwungen und Olympia-Gold geholt hatte, sind für den Abend geplant.
«Das wird das i-Tüpfelchen», sagte Stäbler, der in seiner Karriere immer wieder von gesundheitlichen Rückschlägen geplagt worden war. Zuvor hatte ihm Theresa Schopper, die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport für seine Verdienste um das Ringen und darüber hinaus das Silberne Lorbeerblatt, die höchste sportliche Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland, überreicht.