Eine Familie, zwei Nationalitäten: Carmen und Ramona Brussig
Paris (dpa) – Carmen und Ramona Brussig sind Geschwister, treten in den Judo-Wettbewerben bei den Paralympischen Spielen in Paris aber zum ersten Mal für unterschiedliche Nationen an. Carmen war lange Zeit für Deutschland auf Medaillenjagd, wechselte aber 2022 in den Nationalverband des Nachbarlandes und schrieb durch ihre Qualifikation Geschichte: Sie ist die erste Judoka, die für die Schweiz bei Paralympics auf die Matte geht.
«Wir sind ein Herz und eine Seele», sagte Ramona vor den Wettkämpfen über die Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester. «Wir freuen uns füreinander, wenn wir an den Start gehen – egal, für welche Nation. Jetzt trägt sie Outfits mit anderen Farben als zuvor, Zwillinge sind wir aber nach wie vor.»
Als Grund für ihren Umzug führte die gelernte Konditorin Carmen die Leidenschaft für Schokolade an. «Ich liebe sie, besonders weiße Schokolade – mit Joghurt und Himbeeren. Ich bin daher in das Mutterland der Schokolade ausgewandert», sagte Carmen, die seit 22 Jahren in der Schweiz lebt.
Die Kämpfe der jeweils anderen werden die Geschwister jedoch nicht mitverfolgen. «Das können wir einfach nicht», sagte Ramona Brussig, die in der Klasse der sehbehinderten Athleten (J2) bis 57 Kilogramm an den Start gehen wird. Carmen wird ebenfalls am Donnerstag in der Klasse J2 bis 48 Kilogramm antreten.