Anna Bader freut sich auf die High-Diving-EM
Rom (dpa) – Klippenspringerin Anna Bader freut sich nach schwierigen Zeiten mit coronabedingten Wettkampfausfällen und anderen Problemen gleich aus mehreren Gründen auf die Europameisterschaften in Rom.
«Die Wettkämpferin in mir möchte die EM gewinnen. Die Athletin möchte die Möglichkeiten nutzen, zu trainieren und an neuen Sprüngen zu arbeiten», sagte die 38-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Ein wieder anderer, ganz großer Teil von mir genießt es einfach in vollen Zügen, auf der großen Bühne zu springen, das internationale Flair, endlich wieder Freunde aus aller Welt zu treffen und gemeinsam zu trainieren.»
Die Wettkämpfe im Klippenspringen oder High Diving, wie die Sportart beim Weltverband Fina und beim europäischen Verband Len offiziell heißt, beginnen im Rahmen der Schwimm-EM in Rom am heutigen Donnerstag. Die Athletinnen springen dann aus 20 Metern Höhe in einen extra aufgebauten Pool.
«Wir haben uns eingesperrt gefühlt»
Die vergangenen Jahre unter Corona-Einfluss waren für die zweifache Mutter nach eigenen Angaben aus mehreren Gründen schwer. Sie könne Familien verstehen, die während der Lockdowns «wie wir gelitten haben», sagte Bader. «Zudem sind wir ans Reisen gewöhnt und können Alltag sowieso nicht so gut. Wir haben uns eingesperrt gefühlt und haben auch psychisch einige Tiefen durchlaufen – Identitätsverlust, Existenzängste, Depression, Trennung, das ganze Programm.»
Zur Kinderbetreuung während der Wettbewerbe sagte Bader: «Früher haben wir Roksana oft mitgenommen, aber mit zwei Kindern wurde es komplizierter – um nicht zu sagen unmöglich. Kris (Klippenspringer Kris Kolanus, Anm.) und ich wechseln uns ab, wenn möglich, und haben uns ein Supportnetz aufgebaut – Danke an Freunde und Familie! Weil Kris bei der EM auch an den Start geht, sind Roksana und Maksim bei Großeltern, Onkeln, Tanten und Freunden geblieben.»