Von «Ally Pally» bis Zuschauerrückkehr: Das ABC zur Darts-WM
Comebacks, Kostüme, Deutsche: Die Darts-WM, die traditionell rund um Weihnachten stattfindet, bietet auch in diesem Jahr Anreize.
Am 15. November (20.00 Uhr/Sport1 und DAZN) beginnen bereits die Titelkämpfe für 2022, die beiden übertragenden Sender planen mehr als 100 Stunden live. Die Deutsche Presse-Agentur erklärt den Trendsport von der britischen Insel in 26 Stichworten von A bis Z:
A – wie Alexandra Palace: Im «Ally Pally» sind diesmal wieder Fans erlaubt, bis zu 3000 Zuschauer pro Session dürfen in die kleine Arena im Londoner Norden. Das ist Vollauslastung.
B – wie Bulls Eye: Der kleine rote Kreis in der Mitte der Scheibe. Trifft ein Spieler dieses Feld, bekommt er 50 Punkte. Umrahmt wird das Bulls Eye vom Single Bull (grün, 25 Punkte).
C – wie Chase the Sun: Der Song, der im «Ally Pally» rauf und runter gespielt und von den Fans normal leidenschaftlich mitgegrölt wird. Die italienische Band Planet Funk veröffentlichte ihn im Jahr 2000.
D – wie Double out: Die Spieler können einen Satz oder ein Leg – also ein einzelnes Spiel – nur mit einem Treffer in ein Doppel-Feld beenden. Das höchste Doppelfeld ist Bulls Eye.
E – wie Exhibition: Ein Einlagematch, das neben der Profitour absolviert wird. Vereine oder Kneipen können die Stars für eine Exhibition buchen.
F – wie Finish: Eine Restpunktzahl, die mit einer Aufnahme (drei Pfeile) ausgemacht werden kann. Das höchste Finish im Darts-Sport sind 170 Punkte (Triple-20, Triple-20, Bulls Eye).
G – wie «Grüne Maschine»: Michael van Gerwen (Spitzname «The Green Machine») hat kein einziges Major-Turnier 2021 gewonnen. Bei der WM ist er trotzdem einer der Favoriten.
H – wie Hempel: Der frühere Handballer Florian Hempel debütiert bei der WM. In Runde eins trifft er direkt auf seinen Landsmann Martin Schindler.
I – wie International: Zwar wird der Sport von den Briten dominiert, doch mischen immer mehr andere Länder oben mit. Der Niederländer van Gerwen war jahrelang die Nummer eins, auch Belgiens Dimitri van den Bergh wird immer besser.
J – wie Jugendlicher: Max Hopp spielte bereits mit 16 Jahren bei der WM mit. In dieser Saison – neun Jahre später – verpasste er die Qualifikation.
K – wie Kostümierung: Für die Fans im Alexandra Palace ist neben dem Konsum von Unmengen an Bier vor allem eines üblich: die Verkleidung. So waren in den vergangenen Jahren häufig Krokodile oder Super Marios im Publikum zu sehen.
L – wie Leg: Um einen Set zu gewinnen, muss man drei Legs für sich entscheiden. Wer zuerst 501 Punkte auf null stellt, gewinnt ein Leg.
M – wie Muskelprotz: Der aus dem Rugby kommende Gerwyn Price ist Titelverteidiger und Nummer eins der Welt. Seine Muskeln zeigt der Waliser gerne unter engen Shirts.
N – wie Nationen: 31 Nationen sind bei der WM 2022 vertreten, das sind zwei mehr als im Vorjahr.
O – wie Onehundredandeighty (180): Die beste Aufnahme, die einem Spieler gelingen kann: drei Treffer in das Triple-20-Feld.
P – wie Perfektes Spiel: Um 501 Punkte auszumachen, werden mindestens neun Pfeile benötigt. Der Neun-Darter gilt als «das perfekte Spiel». Es gibt 71 verschiedene Kombinationen, um von 501 auf 0 zu kommen. Dabei gilt in der Regel: achtmal ein Triple- und zum Auswerfen ein Doppel-Feld.
Q – wie Qualifikation: Für die WM gibt es drei Qualifikationswege. Die ersten 32 der Weltrangliste, die ersten 32 der Pro-Tour-Rangliste und 32 weitere Qualifikationssieger dürfen in London starten.
R – wie Robin Hood: Die Bezeichnung für einen Pfeil, der nicht in der Scheibe, sondern in einem anderen, schon in der Scheibe steckenden Pfeil landet.
S – wie Schmutzler: Der Hesse Fabian Schmutzler debütiert mit 16 Jahren auf der größten Darts-Bühne der Welt. Er ist einer von vier deutschen Teilnehmern.
T – wie «The Power»: Spitzname von Phil Taylor, erfolgreichster Spieler der Darts-Historie. Inzwischen sieht der 61-Jährige nicht mehr jedes Spiel. «Es ist, als würde man einen pensionierten Mechaniker fragen, ob er noch Autos repariert. Aber das passiert nicht», sagte Taylor der dpa.
U – wie Underground: Wichtigstes Transportmittel für Fans. Weil die Sessions oft bis Mitternacht dauern und die Arena weit außerhalb des Stadtzentrums liegt, müssen Anhänger nachts allerdings statt mit der U-Bahn häufig per Taxi nach Hause fahren.
V – wie Van Barneveld: «Barney» is back. Der Ex-Weltmeister aus den Niederlanden hat seine Karriere zwischenzeitlich beendet und wieder aufgenommen. Nun ist er auch für die WM qualifiziert.
W – wie West Hall: Die Halle im Alexandra Palace, in der das Turnier stattfindet. Ein Umzug in die deutlich größere Great Hall wird seit Jahren thematisiert, aber bislang nicht umgesetzt.
X – wie X-beliebig: Darts gilt als Sport für Jedermann. Drei Pfeile und eine Scheibe – mehr braucht es nicht. In den vergangenen Jahren begannen immer mehr Hobbyspieler mit der Trend-Sportart.
Y – wie Youngster: Mitchell Clegg ist der jüngste WM-Teilnehmer. Diesen Rekord wird der Australier behalten, doch einen neuen jüngsten Sieger könnte es geben, wenn Schmutzler sein Auftaktmatch gegen Ryan Meikle gewinnt.
Z – wie Zuschauerrückkehr: Vor einem Jahr waren – mit Ausnahme eines Abends – Geisterspiele angesagt. Nun dürfen die Fans zurückkehren. Unter der 3G-Regel (Geimpfte, Genesene, Getestete) soll in London wieder ein Stück Darts-Normalität herrschen.