Beim Grand Final geht es auch um die letzten Startplätze für Olympia.

Deutsche Triathletinnen und Triathleten streben nach weiteren Olympia-Startplätzen

Beim Grand Final der World Triathlon Championships Series (WTCS) am Wochenende im spanischen Pontevedra geht es für die elf deutschen Startenden nicht nur um Platzierungen, Punkte und Preisgeld, sondern für ein Gros auch um ein Ticket für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr.

Pontevedra ist dabei die zweite Olympia-Qualifikationschance für die deutschen Athletinnen und Athleten. Bei Möglichkeit eins Mitte August in Paris sicherten sich Nina Eim, Laura Lindemann und Tim Hellwig ihren Olympia-Startplatz. Nun geht es für die deutschen Frauen um maximal einen weiteren Slot, für die deutschen Männer um maximal zwei weitere. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Bei den Männern schickt sich im Rennen über die Olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) ein deutsches Quartett an, im Messen mit der kompletten Weltelite nach dem Paris-Ticket zu greifen.

Lasse Lührs und Jonas Schomburg sind beim olympischen Testevent in der französischen Landeshauptstadt vor knapp einem Monat hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben – und wollen nun nochmals angreifen. Das Ziel: eine Top-8-Platzierung, die den persönlichen Startplatz bei Olympia 2024 bedeuten würde.

Die Qualifikation für den Paris-Testevent verpasst hatte Lasse Nygaard Priester. Der Deutsche Meister sammelte mit zwei Weltcup-Podien in der Zwischenzeit Selbstvertrauen und blickt nun ebenso zuversichtlich auf das Rennen wie Valentin Wernz, in Paris ebenfalls nicht dabei.

Die Statements der deutschen Athleten mit Blick auf ihre Olympia-Chancen sind hier einzusehen.

Koch und Tertsch mit besten Chancen

Bei den Frauen haben Annika Koch und Lisa Tertsch die besten Chancen, mit einem Top-8-Ergebnis das dritte deutsche Paris-Ticket zu lösen. Für Tertsch sah es in Paris zwischenzeitlich so aus, als können sie ihren Olympia-Startplatz bereits bei der ersten Qualifikationsmöglichkeit sichern, musste dann aber Eim vorbeiziehen lassen. Nun heißt es für die Darmstädterin in Pontevedra anzugreifen.

Für Annika Koch, für Paris nicht qualifiziert, ist der Wettkampf in Pontevedra hingegen die erste große Chance. Sie überzeugte im Sommer durch starke Ergebnisse in WTCS-Wettbewerben und geht mit viel Rückenwind in das Rennen.

Schwieriger ist die Ausgangslage für Marlene Gomez-Göggel und Lena Meißner. Gomez-Göggel rutschte erst vergangene Woche nachträglich auf die Startliste und absolvierte davor zwei Weltcuprennen über die Olympische Distanz innerhalb einer Woche. Wie sich der Mix aus Vorbereitung und Regeneration auf die Performance im Nordwesten Spaniens auswirken wird, wird erst das Rennen selbst zeigen. Meißner konnte aufgrund einer Verletzung in den vergangenen Wochen sogar nur eingeschränkt trainieren.

Statements der deutschen Athletinnen hinsichtlich der Olympia-Qualifikation sind hier nachzulesen.

Das Rennen der Männer startet am Samstag um 17:20 Uhr, die Frauen beginnen am Sonntag um 16:45 Uhr. Beide Wettbewerbe sind hier live zu verfolgen.

U23-Team auf Medaillenjagd
In den beiden Wettbewerben um die Kurzdistanz-WM-Titel in der Altersklasse U23, die ebenfalls in Pontevedra stattfinden, gehören die deutschen Athletinnen und Athleten zu den Anwärterinnen und Anwärtern auf die vorderen Platzierungen.

Bei den Frauen ist Selina Klamt, im Vorjahr Vierte, und Tanja Neubert, im Vorjahr Fünfte, eine Podiumsplatzierung zuzutrauen. Beide überzeugten in diesem Jahr durch Siege im Europacup und Medaillen bei der U23-EM über die Sprintdistanz (Klamt gewann, Neubert wurde Dritte). Zudem ist Finja Schierl am Start.

Bei den Männern gewann Simon Henseleit in diesem Jahr zwei Europacups und mischte darüber hinaus bei einigen Rennen mit den Weltbesten mit (Fünfter beim Weltcup in Karlsbad, 14ter bei der WM über die Sprintdistanz). Für ihn – und auch den im Saisonverlauf mehrfach durch Erkrankungen zurückgeworfenen früheren Junioren-Europameister Henry Graf – ist eine Platzierung ganz weit vorne möglich. Beide standen in diesem Jahr bei internationalen Titelkämpfen schon einmal ganz oben auf dem Podium: Henseleit gewann bei der WM in Hamburg Gold in der Mixed Relay mit der Elite, Graf mit der U23.

Dritter deutscher Starter ist Jonas Osterholt, Siebter der Europameisterschaften auf der Sprintdistanz.

Auch für die U23 geht es in Pontevedra über die Olympische Distanz. Die Wettbewerbe starten am Samstag um 14:20 Uhr (Männer) und am Sonntag um 14:00 Uhr (Frauen). Beide Wettbewerbe sind ebenfalls live zu sehen.

Para-Aktive peilen zwei Medaillen an
Für die Para-Sportlerinnen und –Sportler stehen in Pontevedra die Welt-Titelkämpfe über die paralympische Distanz an. „Zwei Medaillen wären top, eine dritte wäre ein Bonbon“, beschriebt Para-Bundestrainer Tom Kosmehl die Zielsetzung.

Der zweimalige Paralympics-Sieger Martin Schulz (PTS5) möchte sich nach Rang zwei im Vorjahr erstmals seit 2016 wieder den Titel sichern. Medaillenambitionen hegt auch Max Gelhaar (PTS3).

Wie für den WM-Dritten aus dem Vorjahr geht es auch für Elke van Engelen (PTS4) darum, in Pontevedra Punkte zu sammeln, um sich für die Paralympics im kommenden Jahr in Paris zu qualifizieren.

Ihre WM-Premiere feiert Neele Ludwig (PTS2), die in diesem Jahr bereits ein Weltcup-Sieg vorweisen kann. Ebenfalls ihr Debüt bei Welt-Titelkämpfen gibt Anja Renner (PTVI), die zusammen mit ihrem Pilotin Maria Paulig Mitte August den Weltcup in Paris gewinnen konnte. Auch die beiden WM-Neulinge gehen zumindest mit Außenseiterchancen auf das Podium in ihr Rennen.

Auch die Para-Rennen sind live zu verfolgen.

Zeitplan
Samstag
9:00 Uhr: Para-Wettbewerbe
14:20 Uhr: U23-WM Männer
17:20 Uhr: WTCS-Rennen Männer

Sonntag
14:00 Uhr: U23-WM Frauen
16:45 Uhr: WTCS-Rennen Frauen

Quelle: DTU / Thorsten Eisenhofer