In Paris geht es um die ersten Olympia-Startplätze
Das olympische Test-Event in der französischen Hauptstadt (17. – 20. August) bietet den deutschen Triathletinnen und Triathleten nicht nur die Chance, das Wettkampfareal von Paris 2024 unter Wettkampfbedingungen zu testen, sondern auch die erste Möglichkeit, sich einen persönlichen Olympia-Startplatz zu sichern. Zehn deutsche Aktive sind auf den nächstjährigen Olympia-Strecken in am Start.
„Wir haben das Ziel, uns mit drei Sportlerinnen und drei Sportlern für die Olympischen Spiele zu qualifizieren“, sagt Chef-Bundestrainer Thomas Moeller: „Dazu möchten wir in Paris den ersten Schritt machen. Wir glauben, dass dies vor allem den Frauen, aber auch den Männern gelingen kann. Das ist auch der Anspruch unserer Athletinnen und Athleten.“
Für ein persönliches Olympia-Ticket ist in dem Rennen eine Platzierung unter den Top-8 nötig sowie ein Rang unter den besten 30 des Individual Olympic Qualifikation Rankings zum Ende des internationalen Qualifikationszeitraumes (27. Mai 2024) erforderlich.
Weitere Qualifikationsmöglichkeiten haben die DTU-Aktiven im September beim Finale der World Triathlon Championships Series (WTCS) in Pontevedra (ESP) durch ein Resultat in den Top-8 beziehungsweise über Platz zwölf im WTCS-Ranking 2023. Die vollständigen Nominierungskriterien können auf der Website der DTU eingesehen werden.
Lindemann und Tertsch in guter Verfassung
Beste Chancen auf eine Top-Platzierung in dem über die Olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) ausgetragenen Wettbewerb haben bei den Frauen die Sprint-WM-Dritte Laura Lindemann sowie die Deutsche Meisterin Lisa Tertsch. Beide haben sich in den letzten internationalen Rennen in guter Verfassung gezeigt. Auch Marlene Gomez-Göggel, die bei der Sprint-WM in Hamburg und beim WTCS Rennen in Sunderland mit jeweils Rang fünf ihre mit Abstand bislang besten Resultate in der WTC-Serie erzielte, scheint für Paris in Form zu sein.
Bei entsprechendem Rennverlauf hat auch die schwimm- und radstarke Lena Meißner, im vergangenen Herbst Dritte beim WTCS-Wettbewerb in Abu Dhabi (VAE), gute Chancen auf ein Olympia-Ticket. Nina Eim hofft, nach einer Verletzung ebenfalls ihre Stärken in der zweiten und dritten Disziplin ausspielen zu können.
Die deutschen Frauen messen sich mit der kompletten Weltelite um die Olympiasiegerin Flora Duffy (BMU), den starken Britinnen Sophie Coldwell, Beth Potter sowie den US-Amerikanerinnen wie Taylor Knibb und Taylor Spivey. Zahlreiche andere Nationen vergeben ebenfalls persönliche Startplätze für Paris 2024.
Hellwig und Lührs mit guten Chancen
Bei den Männern haben vor allem Tim Hellwig und Lasse Lührs gute Möglichkeiten, sich im ersten Qualifikations-Anlauf gleich ihr persönliches Ticket zu sichern. Der Deutsche Vizemeister Hellwig belegte in den vergangenen zwei WTCS-Wettkämpfen die Ränge vier (Montreal) und acht (Hamburg).
Lührs ist nach Fußproblemen im Winter immer besser in Form gekommen und hofft, in Paris topfit an der Startlinie zu stehen. Zuletzt erreichte er in Sunderland das Ziel auf Platz 17.
Simon Henseleit hat sich etwas überraschend die Startmöglichkeit in Paris erkämpft. Der Dritte der Deutschen Meisterschaften dürfte vor allem auf der anspruchsvollen Radstrecke seine Stärken ausspielen. Auf einen guten Tag und eine Top-Platzierung hoffen auch Johannes Vogel und Jonas Schomburg, in dieser Saison beständigster deutscher Athlet in der WTCS.
Sie alle müssen sich unter anderem mit Sprint-Weltmeister Hayden Wilde (NZL), den Franzosen um Léo Bergere, Olympia-Sieger Kristian Blummenfelt (NOR) und den Olympia-Zweiten Alex Yee (GBR) auseinandersetzen.
Das Rennen der Frauen startet am Donnerstag um 8:00 Uhr, der Wettbewerb der Männer folgt am Freitag um 8:00 Uhr. Beide Wettkämpfe sind hier live zu sehen. Am Sonntag 8:00 Uhr findet die Mixed Relay statt.
Die Strecke kann hier eingesehen werden, die Startlisten sind hier zu finden.
Paras testen ebenfalls in Paris
Am Samstag findet in Paris zudem ein Para-Weltcup statt. Für die drei deutschen Startenden geht es also nicht nur um gute Ergebnisse, sondern auch darum, die Strecken für die Paralmypics 2024 kennenzulernen.
Dabei sind aus deutscher Sicht Martin Schulz (PTS4), der sich in Paris im kommenden Jahr seinen dritten Titel bei den Paralympics sichern möchte uns am Samstag mit Siegambitionen startet, Elke van Engelen (PTS4) und Anja Renner (PTVI), für die es in ihrer ersten internationalen Saison vor allem darum geht, Erfahrung zu sammeln.
Die Rennen starten am Samstag ab 8:00 Uhr, die Startlisten sind hier einzusehen. Die Wettkämpfe sind hier live zu sehen.
Quelle: DTU / Thorsten Eisenhofer
Foto: DTU / Jan Pappenfuss