Gleichstand: Ding gewinnt zwölfte Partie
Astana (dpa) – 6:6-Gleichstand zwischen Ding und Nepomnjaschtschi: Die Schach-Weltmeisterschaft ist wieder völlig offen.
Der Chinese Ding Liren gewann am Mittwoch in Astana die drittletzte Partie gegen seinen russischen Rivalen Jan Nepomnjaschtschi und glich damit zum 6:6 aus. Damit steht fest, dass der Titelkampf über die maximale Anzahl von 14 Partien geht. Das 13. Duell steigt bereits am Donnerstag.
Nach 38 Zügen stand Ding als Sieger fest, dabei hatte es danach zunächst gar nicht ausgesehen. «Ich dachte, dass meine Position nach der Eröffnung besser war. Aber nachdem mein Gegner eine Reihe guter Züge gespielt hatte, hatte ich das Gefühl, dass sich der Spieß umgedreht hatte. Ich war kurz davor zu verlieren, also versuchte ich, das Spiel mit einigen Taktiken zu verkomplizieren», sagte der 30-jährige Chinese. Offenbar mit Erfolg.
Nepomnjaschtschi: »Nicht präzise genug»
Enttäuscht war indes Nepomnjaschtschi: «Meine Position sah zwischenzeitlich so aus, als würde ich gewinnen. Aber selbst wenn man auf einem guten Weg ist, muss man bis zum Ende präzise sein. Und offensichtlich war ich heute nicht präzise genug.»
Bei einem Sieg gibt es einen Punkt, bei einem Unentschieden bekommt jeder Spieler einen halben Punkt. Wer zuerst 7,5 Punkte erreicht, gewinnt. Bei einem Gleichstand folgt die Entscheidung im Tiebreak am 30. April. Nepomnjaschtschi hatte das Kandidatenturnier 2022 gewonnen, Ding war Zweiter geworden. Weil Dauer-Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen wegen fehlender Motivation nicht angetreten war, spielen die beiden den WM-Titel aus.