Snookerprofi Hossein Vafaei heizte mit seinen Aussagen die Stimmung auf. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa

O’Sullivan vor WM-Duell attackiert: «Nett, wenn er schläft»

Sheffield (dpa) – Mit einer Verbalattacke auf Titelverteidiger Ronnie O’Sullivan hat der Iraner Hossein Vafaei das Zweitrundenduell der beiden bei der Snooker-Weltmeisterschaft in Sheffield angeheizt. Der Außenseiter sieht auf dem Billardtisch ab diesem Freitag (15.30 Uhr/Eurosport) die Chance zur Revanche gekommen, nachdem sich der siebenmalige Champion kritisch über Vafaei geäußert hatte.

«Ronnie O’Sullivan ist so eine Legende. Er ist so ein guter Spieler, wenn er am Tisch ist. Und er ist so ein netter Mensch, wenn er schläft», sagte Vafaei im Interview des Senders BBC und musste lachen. «Sie wissen, was ich meine», fügte der 28-Jährige hinzu und versprach, die Fans könnten sich auf das Achtelfinale freuen. «Jeder Sport braucht Leute wie uns», sagte Vafaei und forderte die Zuschauer auf: «Holt Euch alle Euer Popcorn.»

Weltmeister bleibt cool

O’Sullivan reagierte in einem Interview des TV-Senders Eurosport gelassen und verwies darauf, dass er auch Vafaei schon Ratschläge gegeben habe, wie er sich verbessern könne. «Ich nehme das nicht persönlich», erklärte der Weltmeister. Er nutze solche Äußerungen, um sich anzuspornen. «Manchmal sagen wir im Eifer des Gefechts Dinge, die wir nicht so meinen», erklärte der 47-Jährige. Kritik begleite ihn seine gesamte Karriere lang.

Grund zum Lächeln hatte Außenseiter Vafaei im Crucible Theatre bei seiner zweiten WM-Teilnahme bisher reichlich. Der Qualifikant bezwang den einstigen Finalisten Ding Junhui aus China dank einer überzeugenden Leistung mit 10:6 in der ersten Runde. Favorit O’Sullivan ist also gewarnt. Der stets meinungsstarke Engländer, dessen Äußerungen mitunter so unberechenbar sind wie seine zuweilen schwankenden Leistungen, hatte über Vafaei jüngst gesagt, dieser müsse lernen, still zu sein.

Das mochte Vafaei nicht auf sich sitzen lassen. O’Sullivan sei schon zuvor despektierlich zu ihm gewesen. «Gott hat mir die Chance auf Revanche gegeben», sagte der Iraner, der bei einem Sieg die Möglichkeit sieht, bis ins Finale am Monatswechsel vorzudringen. «Wenn ich meinen Helden schlage, oder das, was mein Held war», sagte Vafaei. Für den Einzug ins Viertelfinale muss der Sieger 13 Partien – sogenannte Frames – für sich entscheiden. Angesetzt sind drei Sessions am Freitag, Samstag (15.30 Uhr) und Sonntag (11.00 Uhr).