Christoph Bohm wird Bundestrainer im Wasserspringen
Kassel (dpa) – Der frühere Trainer von Rekordeuropameister Patrick Hausding, Christoph Bohm, übernimmt kommissarisch den Job des Chef-Bundestrainers im Wasserspringen.
Der 38 Jahre alte derzeitige Berliner Bundesstützpunkttrainer übernimmt die Aufgabe ab dem 1. Januar 2023 und zunächst bis zum Abschluss des arbeitsrechtlichen Verfahrens mit dem vorherigen Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow. Das teilte der Deutsche Schwimm-Verband mit.
Buschkow war im August im Zuge der Missbrauchsaffäre um den ehemaligen Weltklasse-Springer Jan Hempel vorerst suspendiert worden. Später war dem 65-Jährigen gekündigt worden.
In einer Dokumentation der ARD unter dem Titel «Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport» hatte Hempel erstmals Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen 2001 gestorbenen langjährigen Trainer Werner Langer öffentlich gemacht. Demnach hatte Langer sich von 1982 bis 1996 an dem Olympia-Zweiten von Atlanta 1996 vergangen. In dem Film warf der heute 51 Jahre alte Hempel dem DSV und auch Buschkow vor, schon 1997 von den Vorwürfen gewusst, aber nichts Entscheidendes getan zu haben. Buschkow sagte damals der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», er habe von den Vorwürfen erst in diesem August im Zuge der Veröffentlichung der Dokumentation erfahren.