«Viel größer als ich»: Duffy holt erstes Gold für Bermuda

Duffy setzte sich über die Olympische Distanz (1,5 km  Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) nach 1:55:36 Stunden mit einem  Vorsprung von 1:14 Minuten vor der Britin Georgia Taylor-Brown und  Katie Zaferes (USA), die 1:27 Minuten Rückstand hatte, durch. Dank einer sehr starken Laufperformance gewann Duffy, WM-Zweite des Vorjahres, die erste Goldmedaille für ihr Heimatland bei Olympischen Spielen  überhaupt.

Laura Lindemann (Potsdam) zeigte ein ganz starkes Rennen und durfte lange Zeit von  einer Medaille träumen. Die 28. der Olympischen Spiele von 2016 gehörte  vom Beginn des Rennens der Spitzengruppe an und erreichte mit Platz acht  einen der bislang größten Erfolge ihrer Karriere neben Rang drei bei  der WM im Vorjahr in Hamburg und diversen Titeln im Nachwuchsbereich.
Es ist das bislang beste Ergebnis einer Athletin der Deutschen Triathlon Union (DTU) bei Olympischen Spielen.
„Mein Schwimmen war so gut wie noch nie, das Radfahren war an sich gut, aber sehr hart. Ich war die ganze Zeit am Limit, die ganze Zeit am kämpfen. Im Laufen hat die Kraft gefehlt, ich bin losgelaufen und habe gemerkt, dass ich extrem viel beim Radfahren geben musste. Ich denke, heute Abend werde ich realisieren, dass es ein gutes Ergebnis ist“,  sagte Lindemann.

Bereits während des Schwimmens bildete sich eine siebenköpfige Spitzengruppe, die mit rund einer Minute Vorsprung aufs Rad wechselte.  Die Gruppe schrumpfte während der acht Radrunden bei schwierigen  Witterungsbedingungen auf zuletzt vier Frauen. Sie konnten ihren Vorsprung gegenüber dem zweiten Feld mit einigen starken Läuferinnen bei etwa einer Minute halten. Die Britin Jessica Learmonth, die US-Amerikanerin Katie Zaferes, Duffy sowie Lindemann gingen zusammen auf die Laufstrecke. Duffy setzte sich bereits auf den ersten Metern von den Konkurrentinnen ab und konnte ihren Vorsprung immer weiter ausbauen. Lindemann lag in der ersten Runde auf Rang drei, bis Georgia Taylor-Brown, die auf den letzten Kilometern auf dem Rad wegen eines Platzfußes den Anschluss an die  Spitzengruppe verlor, Lindemann überholte. Auf der letzten Laufrunde zogen weitere Athletinnen an der wacker kämpfenden Lindemann vorbei, die  als Achte 2:48 Minuten Rückstand auf die Siegerin hatte.

Anabel Knoll (Nürnberg), die sich überraschend für Olympia qualifiziert hatte, lag  nach dem Schwimmen mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf Rang 38  und gehörte auf dem Rad der vierten Gruppe an, die nach dem Radfahren rund fünf Minuten Rückstand auf die Spitze hatte. Sie erreichte bei  ihrem Olympia-Debüt Rang 31.

Am Tag zuvor hatte sich der Norweger Kristian Blummenfelt den Titel bei den Männern gesichert. Jonas Schomburg und Justus Nieschlag belegten  die Ränge 38 und 40.In der Nacht auf Samstag folgt die Olympia-Premiere im Mixed Relay.  Der Startschuss zu diesem spannenden Staffelformat fällt um 0.30 Uhr  deutscher Zeit (live in der ARD, auf Eurosport und www.sportstudio.de).  

Quelle: Thorsten Eisenhofer/DTU  
Foto: Frank Wechsel