Der deutsche Triathlet Patrick Lange gehört bei der Ironman-WM zum Favoritenkreis. Foto: Daniel Karmann/dpa

Triathlet Lange kann Trainingsrückstand nicht wegdiskutieren

Kailua-Kona (dpa) – Der zweimalige Ironman-Weltmeister Patrick Lange will sich auf keine Kampfansagen vor dem Rennen der Profi-Männer am kommenden Samstag auf Hawaii einlassen. Der 36 Jahre alte Triathlet aus Hessen gewann 2017 und 2018 die WM, 2019 hatte er auf der Radstrecke aufgeben müssen.

«Ich bin einfach vom Charakter her nicht derjenige mit vollmundigen Ankündigungen und Kampfansagen. Das bin nicht ich. Und mir fällt es total schwer, mich gegen die anderen zu positionieren», erklärte Lange in einem Interview der «Welt»: «Ich weiß nur, dass ich das Rennen schon zweimal gewonnen habe und mich nicht verstecken muss. Ich habe schon bewiesen, dass ich auf Hawaii siegen kann. Das müssen andere erst noch tun.»

Kein optimales Jahr

Lange gehört zum Favoritenkreis beim Titelkampf über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen, auch wenn das Jahr bisher nicht optimal für den Triathleten mit Wahlwohnsitz in Salzburg verlief. Im Februar zog sich Lange eine Schulterverletzung bei einem Sturz mit dem Rad zu. Im Sommer erwischte ihn eine Corona-Infektion.

«Ich gehe jedenfalls nicht in dieses Rennen und denke, ich muss gewinnen, damit es ein gutes Rennen wird. Man kann meine Verletzungen nicht wegdiskutieren. Man kann nicht wegdiskutieren, dass ich Trainingsrückstand habe, auch wenn ich natürlich versucht habe, diesen in den vergangenen drei Monaten wettzumachen», sagte Lange.

Landsmann und Dreifach-Champion Jan Frodeno wird verletzungsbedingt diesmal zwar fehlen, Langes Konkurrenz ist aber groß. Zu den Topkandidaten zählen vor allem Kristian Blummenfelt, der die Nachhol-Ironman-WM im Mai in St. George gewann, 2021 Olympiasieger und Kurzstrecken-Weltmeister wurde, sowie dessen norwegischer Landsmann und Trainingspartner Gustav Iden.