Der Deutschen Schwimm-Verband (DSV) untersucht die eingehenden Hinweise auf Missbrauchsvorwürfe. Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa

Schwimmen: Weitere Hinweise auf Missbrauchsvorwürfe

Kassel (dpa) – Beim Deutschen Schwimm-Verband sind seit der Veröffentlichung von Missbrauchsvorwürfen des früheren Wasserspringers Jan Hempel gegen seinen ehemaligen Trainer weitere Hinweise zu Vorwürfen sexualisierter und sexueller Gewalt im «einstelligen Bereich» eingegangen. 

Wie der Verband mitteilte, beziehen sich die Hinweise größtenteils auf Fälle, die viele Jahre und Jahrzehnte zurückliegen.

Zur Aufarbeitung der Fälle will der DSV schnellstmöglich ein externes und unabhängiges Team einsetzen. Bei Mitgliedern dieses Teams dürfen beispielsweise keine professionellen, finanziellen oder privaten Verbindungen zum DSV oder deren Verantwortlichen bestehen. Über den Stand der Aufarbeitung will der Verband die Öffentlichkeit in «regelmäßigen Abständen» informieren.

In einer Dokumentation der ARD unter dem Titel «Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport» berichtete der Olympia-Zweite von Atlanta 1996, Hempel, über Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen inzwischen gestorbenen früheren Trainer Werner Langer. Von 1982 bis 1996 sei er von Langer immer wieder sexuell missbraucht worden. 1997 informierte Hempel nach eigenen Angaben die damalige Bundestrainerin über die Vorkommnisse. Er wirft dem DSV vor, damals falsch mit der Situation umgegangen zu sein.