Probleme im Vorfeld und Rhein Neckar Cup Rennen in Mußbach und Maxdorf

Nach dem Rennen in Heilbronn ging es für mich bereits nach zwei  Wochen mit dem ersten Rennen des Basf Triathlon Cup Rhein Neckar 2019 in  Mußbach weiter. Nachdem wir am Wochenende vor dem Rennen noch auf einer  Hochzeit in Heilbronn waren, beschloss ich unter der Woche noch in  Würzburg bei meiner Tante zu bleiben um etwas Fahrwege zu sparen. Dort  lief es dann leider alles andere als geplant. Ich startete zu einer  Radtour los und wollte mich auf einem Radweg stadtauswärts vorarbeiten.  Als mir einige Fußgänger auf dem Radweg entgegenkamen, konnte ich diesen  zwar noch ausweichen, verlor dann jedoch aufgrund einer Bodenwelle die  Kontrolle über mein Rad und flog über den Lenker auf die Straße.  Glücklicherweise war zu diesem Zeitpunkt kein Auto auf der Straße sodass  ich recht schnell mein Rad und einige Utensilien wieder von der Straße  retten konnte. Mit einigen Schürfwunden machte ich mich auf den Heimweg  und merkte nach und nach, dass mein linkes Knie und meine linke Schulter  ordentlich schmerzten. Nach einer ersten Säuberung meiner Wunden unter  der Dusche nahmen die Schmerzen in meiner Schulter immer mehr zu, sodass  ich mich in die Notaufnahme begab. Einige Stunden später hatte ich dann  die Diagnose, dass zum Glück nichts gebrochen war, ich jedoch eine  schwere Prellung im Bereich der Schulter davongetragen hatte. Weniger  als 7 Tage vor dem Rennen in Mußbach, wollte ich einen Start eigentlich  schon abschreiben. Nachdem ich erst einmal zwei Tage außer Spazieren  Garnichts gemacht hatte, versuchte ich vorsichtig das Laufen, was  überraschender Weise schon ganz gut funktionierte. Die Ernüchterung  folgte dann jedoch bereits am nächsten Tag als ich versuchte mich im  Wasser schwimmend fort zu bewegen. Jeder Versuch einen Kraulzug mit dem  linken Arm hinzubekommen scheiterte mit stechenden Schmerzen im  Schulterbereich kläglich. Gegen Ende der „Einheit“ schaffte ich es dann  zumindest 25m am Stück zu kraulen jedoch immer noch mit Schmerzen. Das  Radfahren funktionierte einen weiteren Tag später soweit ganz gut nur  die Aeroposition und Unebenheiten bereiteten mir Schmerzen. Mitte der  Woche entschloss ich mich dann, es in Mußbach einmal zu probieren, da es  sich ja nur um eine Sprintdistanz handelte.

So reiste ich am  Donnerstag Abend nach Mußbach an und bereitete mich in den Tagen vor dem  Rennen in gewohnter Manier vor. Die Strecken hatten sich im Vergleich  zu den Vorjahren etwas geändert daher besichtigte ich diese recht  ausgiebig.Die Temperaturen waren am Renntag so hoch wie noch nie in diesem Jahr  und so war klar, dass wir den abschließenden 5km gegen 11:45 bei übr  30Grad absolvieren würden. Ich war für die 750m Schwimmen auf einer Bahn  mit David Breinlinger eingeteilt, von dem ich wusste, dass er sehr gut  und schnell Schwimmen konnte. Überraschenderweise ging das Schwimmen  dann einigermaßen gut und ich konnte also zweiter in die Wechselzone  Laufen. Beim Radfahren schaffte ich es dann mir einen Vorsprung von  40-45 Sekunden auf die anderen Jungs herauszufahren. Der Schlüssel  hierfür eine gute 2.Hälfte der Radstrecke. Beim Laufen merkte ich, dass  Fredrik Henes von hinten immer näher kam, jedoch sollte ich es sich für  mich am Ende auch gerade noch so ausgehen. So bog ich dann in das  Stadion ein und wurde schon als Sieger gefeiert. Als es noch 100m bis  zum Ziel waren, hatte ich noch einen Vorsprung von fast 50m. Leider  musste ich mich genau in diesem Moment mehrmals übergeben und stehen  bleiben. So kam ich dann mit 19 Sekunden Rückstand hinter dem Sieger  Fredrik Hennes ins Ziel….. Über den Ausgang des Rennens bin ich sehr  enttäuscht ohne wenn und aber! Ein kleines Deja vue also und wieder ein  2.Platz in Mußbach zum Auftakt des Basf Triathlon Cup Rhein Neckar.  Dennoch bin ich mit meiner Leistung im Ganzen und mit etwas Abstand  betrachtet sehr zufrieden. Besonders in Anbetracht der Woche vor dem  Rennen und bereits eine Woche später sollte ich ja in Maxdorf über die  Mitteldistanz schon wieder eine Gelegenheit zur Revanche haben.

Die Tage unter der Woche nutze ich nochmal um etwas Training zu  absolvieren und hoffte, dass sich mein Körper vom Sturz weiter erholen  würde. Es wurde auch von Tag zu Tag besser, gerade was die Schürfwunden  angeht, nur die Prellung in der Schulter bereitet mit bis heute noch  Probleme. Die Vorbelastung am Tag vor dem Rennen lief auf dem Rad und  beim Laufen dann so gut, dass es für mich selbst nur ein Ziel gab à  besser abzuschneiden als meine Startnummer(2).Dementsprechend fokussiert und selbstbewusst ging ich dann auch mit  einem klaren Plan in das Rennen. Beim Schwimmen wählte ich mein eigenes  gleichmäßiges Tempo und konnte so mit einer guten Leistung nach 2km in  einer 4-köpfigen Spitzengruppe in die Wechselzone laufen. Der Wechsel  klappte prima und so ging es als Führender auf die anspruchsvolle  Radstrecke mit 1000 Höhenmetern. Die ersten 10km waren flach und ich  schlug ein moderates Tempo an der Spitze an, da ich wusste, dass es in  den Anstiegen hart werden würde. Wie erwartet überholte mich dann Malte  beim ersten kleineren Anstieg und attackierte gleich ordentlich. Ich  fühlte mich jedoch gut und hielt dagegen, sodass wir innerhalb von 2km  mehrmals die Positionen tauschten und uns ein gutes Duell lieferten. Der  Rest von der Radstrecke ist relativ schnell erzählt. Malte drückte in  den folgenden Bergaufpassagen ordentlich aufs Gas und ich holte in den  Bergab- und Flachstücken wieder auf und versuchte hier das Tempo  hochzuhalten. So konnten wir dann auch einen Vorsprung von etwa 4min auf  die nächsten Verfolger um Fredrik Henes herausfahren. Durch einen  erneut guten Wechsel ging ich als Führender auf die abschließende gut  20km lange Laufstrecke. Nach einer von drei zu laufenden Runde hatte ich  30s Vorsprung auf Malte, nach zwei Runden ca. 1min. Fredrik kam nach  zwei Runden bis auf knapp 2min auf mich heran. Glücklicherweise hatte  ich mir mein Rennen beim Laufen gut eingeteilt und konnte die letzte  Runde noch einmal zulegen und so am Ende überglücklich mit 2:11min  Vorsprung vor Fredrik und 4:29min vor Malte das Rennen gewinnen. Balsam  also für die Seele nach dem letzten Wochenende und viel Motivation für  die kommenden Wochen.

In der Gesamtwertung des Rhein Neckar Cups liege ich nun nach zwei  Rennen wieder in Führung und freue mich schon sehr auf mein Heimrennen,  dem EBERL Chiemsee Triathlon in drei Wochen. Bis dahin geht es im  Training nochmal um den letzten Feinschliff.  

Quelle: Julian Erhardt