Neuer Ironman-Champion und Frodenos «Hassliebe»
St. George (dpa) – Jan Frodeno freut sich schon auf das Duell auch mit dem neuen Ironman-Weltmeister. «Es wird eine Hassliebe zwischen uns werden», sagte der dreimalige Champion leicht lachend.
«Er lebt und liebt diesen Sport komplett. Er hat definitiv diesen Schalter im Kopf.» Dominant, willensstark, reifer als er selbst in dem Alter gewesen sei, so beschreibt der Titelträger der Jahre 2015, 2016 und 2019 den Champion des Jahres 2021 nach dessen Triumph bei der Nachhol-WM am Samstag in St. George. «Ich bin mal sehr gespannt, wie es eines Tages endet, wenn wir hoffentlich mal schaffen, aufeinanderzutreffen», sagte Frodeno, zugeschaltet zur Übertragung bei sportschau.de.
Blummenfelts Motto ist so simpel wie zutreffend: «Verlieren tut mehr weh.» Also gewinnt der Norweger einfach. So wie bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr. So wie um den WM-Titel über die Kurzdistanz. So wie bei seinem Ironman-Debüt – übrigens in Weltbestzeit. So wie bei seiner ersten Ironman-Weltmeisterschaft, als er mit einer Marathonzeit von 2:38:01 Stunden die Konkurrenz düpierte und insgesamt 7:49:16 Stunden für die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen benötigte.
Dabei sieht Blummenfelt nicht unbedingt aus, wie ein Frodeno oder ein Lange. Bei seinen 1,77 Metern Körpergröße soll er auf angeblich 74 Kilogramm kommen. Der Triathlet aus Bergen wirkt kompakt. Anders als ein Frodeno mit seinen 1,94 Metern und 76 Kilogramm.
«Hut ab, definitiv», sagte auch Lange und verneigte sich verbal vor Blummenfelt, der mit seinem Sieg die deutsche Ära beendete. 2014 hatte Sebastian Kienle auf Hawaii den Titel geholt, danach folgten Frodenos beiden Erfolge, ehe Lange zweimal siegte. 2019 war es wieder Frodeno. 2020 gab es keine WM – die Corona-Pandemie war schuld. 2021 wurde die WM von Hawaii im Oktober letztlich auf den 7. Mai 2022 in St. George verschoben. Und es kam, wie es viele erwartet hatten, erst recht durch das Fehlen der verletzten deutschen Titelträger Frodeno und Lange.
Nicht zu vergessen dabei, dass Blummenfelt nicht mal ganz fit war. Er hatte sich vor dem Rennen eine Erkältung zugezogen. Ebenso wie Landsmann Gustav Iden, zwei Jahre jünger, ebenfalls aus Bergen. Zwei Athleten der nachrückenden, neuen Generation, zu der sich auch der fünftplatzierte Florian Angert rechnen darf. Der 30-Jährige aus Weinheim war der beste deutsche Starter. Kienle, der im Juli 38 wird, schleppte sich als 14. ins Ziel.
Immerhin musste auch der norwegische Triumphator eingestehen, dass es ein «harter Tag» war. Sein Trainer erklärte: Blummenfelt sei nur bei 90 Prozent gewesen durch die Erkältung. Was das für die WM im Oktober dann wieder im Triathlon-Mekka auf Hawaii bedeutet, dürfte sich auch Frodeno fragen.