Elena Krawzow hat bei den Paralympics in Tokio Gold über 100 Meter Brust gewonnen. Foto: Marcus Brandt/dpa

Krawzow geht es nach Hirnoperation «sehr gut»

Paralympicssiegerin Elena Krawzow schöpft nach ihrer schweren Gehirnoperation Hoffnung.

«Ich bin wieder erwacht, und mir geht es sehr, sehr gut. Ich habe keine neurologischen Ausfälle. Gott sei dank. Ich fühle mich wirklich gut. Macht euch keine Sorgen, bei mir ist alles bestens», teilte die 28-Jährige in einem Video auf Instagram mit. «Ich fühle mich besser und glücklicher als je zuvor. Das macht mich sehr zufrieden.»

Krawzow wurde am Mittwochvormittag gut vier Stunden in der Berliner Charité operiert und konnte bereits am Abend von der Intensiv- auf eine Normalstation verlegt werden, wie ihr Manager Holger Drost der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Sie sei richtig euphorisch und positiv gestimmt, sagte Drost. Bereits zwei Stunden nach dem Eingriff habe sie mit ihrem Mann und Trainer Philipp Semechin, den sie erst am Montag geheiratet hatte, telefoniert.

Bei der sehbehinderten Athletin, die in Tokio Gold über 100 Brust gewonnen hatte, war ein gutartiger, aber diffuser Tumor diagnostiziert worden. Nach Angaben von Drost seien die Ärzte mit dem Ergebnis der Operation sehr zufrieden. Der kirschkerngroße Tumor soll so gut wie entfernt worden sein. «Mein genialer Arzt Peter Vajkoczy denkt, er hat alles entfernen können», schrieb Krawzow auf Instagram.

Am Donnerstag soll ein MRT genauere Informationen bringen, zudem werden noch Gewebeuntersuchungen gemacht. Abhängig davon wird dann entschieden, ob Bestrahlungen und eine Chemotherapie nötig sind. Im schlimmsten Fall kann der Tumor zurückkommen und auch mutieren.

Zunächst scheint sich aber Krawzows größte Befürchtung nicht bestätigt zu haben. Die Schwimmerin hatte große Angst, nach der Operation nicht mehr sie selbst zu sein. Denn da, wo der Tumor sitzt, befinden sich auch Areale, die die Persönlichkeit eines Menschen ausmachen. «Ich habe Angst, dass ich nach der OP eine andere bin», hatte sie der dpa gesagt. Je nach Heilungsverlauf will die gebürtige Kasachin, die erst mit 13 Jahren schwimmen lernte, schnell wieder ins Training zurückkehren. Ihr großes Ziel ist es, im kommenden Jahr bei der WM um den Titel zu kämpfen.