Siegreich auf Ibiza: Anne Haug. Foto: Marco Garcia/AP/dpa

Haug gewinnt nach famosem Lauf auf Ibiza

Eivissa (dpa) – Anne Haug huschte schon weit vor dem diesmal blauen Teppich ein Lächeln durchs Gesicht, dann nahm sie noch schnell die Sonnenbrille ab und ergriff das Zielband.

Die 40 Jahre alte Ironman-Weltmeisterin hat eine erneute Demonstration ihrer größten Stärke beim Triathlon abgeliefert. Nach 2 Kilometern Schwimmen und 80,2 Kilometern auf dem Rad startete die Bayreutherin auf der 17,8 Kilometer langen abschließenden Laufstrecke die Aufholjagd zum Sieg bei den PTO European Open auf Ibiza.

«Ich bin wirklich happy mit meinem Rennen», sagte Haug: «Es war das erste Rennen des Jahres gegen die Besten der Welt. Ich habe immer dran geglaubt, dass ich es schaffen könnte.» Nach den insgesamt 100 Kilometern und 3:38:01 Stunden lag Haug am Samstag knapp zweieinhalb Minuten vor der Australierin Ashleigh Gentle. Die lange Zeit führende dreimalige Hawaii-Zweite Lucy Charles-Barclay kam auf Platz drei.

Haug konnte sich einmal mehr auf ihrer außergewöhnlichen Laufqualitäten verlassen. Als 17. mit 2:44 Minuten Rückstand auf die Top-Schwimmern Charles-Barclay kam sie aus dem Wasser. Die 29 Jahre alte Britin verteidigte ihre Führung auch auf der Radstrecke. Haug, 1,64 Meter groß und etwa 51 Kilogramm leicht, überholte Charles-Barclay beim Laufen zehn Kilometer vor dem Ziel. Beide klatschten sich voller Respekt ab. Die Britin wurde auch noch von Gentle passiert. 

1:02:55 Stunden benötigte Haug für die Laufstrecke. Männer-Sieger Max Neumann aus Australien hatte zuvor nur knapp vier Minuten weniger gebraucht, 14 der 26 Profi-Männer waren langsamer gewesen als Haug.   

Den Ironman 70.3 Lanzarote hatte Haug im März gewonnen, im April folgte der Sieg bei der Challenge Gran Canaria. Und nun der Erfolg auf Ibiza, für den sie eine Siegprämie von 100 000 US-Dollar kassierte: «Es geht um Beständigkeit», betonte Haug. Nach diesem erneut starken Auftritt geht Haug nicht nur bei ihrem Heimrennen, der Challenge Roth, in diesem Jahr als Topfavoritin an den Start. Auch auf Hawaii im Oktober, wo diesmal nur der Titel für die Frauen vergeben wird, ist mit der Weltmeisterin von 2019 zu rechnen.