Marco Troll, Präsident des Deutschen Schwimm-Verbandes. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB

DSV besetzt keine Wettbewerbe in Russland

Der Deutsche Schwimm-Verband wird vorerst keine Delegationen zu Wettkämpfen oder Trainingsmaßnahmen ins Krisengebiet entsenden, gab der Verband bekannt und reagierte damit auf die Invasion Russlands und die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine.

«Die Werte des Sports, der schon immer für ein friedliches Miteinander steht, werden mit dieser gewalttätigen Okkupation mit Füßen getreten», sagte DSV-Präsident Marco Troll in einer Verbandsmitteilung. Die Gedanken seien in diesen schwierigen Zeiten bei den Menschen in der Ukraine, von denen einige auch für unsere Sportlerinnen und Sportler längst zu guten Freunden geworden seien. Troll forderte: «Dass Wladimir Putin als Ehrengast bei den Olympischen Spielen in Peking weilte und währenddessen Kriegsvorbereitungen vorangetrieben wurden, sollte auch auf sportpolitischer Ebene zu Konsequenzen führen.»

Die DSV-Entscheidung betrifft die für Anfang April angesetzten Weltcups im Wasserspringen und Synchronschwimmen in Kasan, später im Jahresverlauf sind dort auch die Junioren-Weltmeisterschaften im Schwimmen (August) und die Kurzbahn-Weltmeisterschaften (Dezember) angesetzt. «Wir erwarten vom Weltverband FINA eine angemessene Reaktion. Solange dieser Kriegszustand herrscht, ist es jedenfalls undenkbar, dass der DSV Mannschaften dorthin entsendet», betonte Troll. Der Weltverband hat sich bislang nicht zum Konflikt erklärt.