Absage der Challenge Roth 2020

Wir, die Familie Walchshöfer mit dem gesamten Team, bedauern diese  Absage zutiefst. Es war für uns die schwierigste Entscheidung der  letzten 19 Jahre, die schwerste in unserer Geschichte seit der  Challenge-Gründung 2002. Wir haben lange gerungen, überlegt und nach  möglichen Alternativen gesucht, aber die stetige Ausbreitung dieses  schrecklichen Virus in nahezu allen Ländern der Welt hat uns auf  schmerzliche Weise einsehen und verstehen lassen, dass eine Absage für  dieses Jahr letztlich alternativlos ist.

Seit der Gründung des „Challenge“-Labels war es – und ist es bis  heute – unsere Philosophie, das Wohl der Athleten uneingeschränkt und  unter allen Umständen in den Mittelpunkt all unseres Handelns zu  stellen. Nun sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir die  gesundheitliche Sicherheit und körperliche Unversehrtheit der Athleten,  aber auch die von uns angestrebte hohe Wettkampfqualität nicht mehr  gewährleisten könnten.

Mit großer Sorge haben wir auch in den letzten Wochen immer wieder  von unseren angemeldeten Teilnehmern gehört und gelesen, dass die  Trainingsbedingungen in vielen Ländern teils massiven Einschränkungen  unterliegen, dass Athleten von Ausgangssperren betroffen oder in einigen  Fällen sogar selbst am SARS-CoV-2-Virus erkrankt sind. Es ist unsere  tiefe Überzeugung, dass wir für unsere Athleten Verantwortung tragen und  dieser Verantwortung auch gerecht werden wollen und müssen. Deshalb  bleibt uns kein anderer Weg.

Die Fürsorge für unsere Athleten, aber ebenso für all unsere Helfer  und alle am Challenge beteiligten Menschen steht beim DATEV Challenge  Roth immer an erster Stelle. Dies gilt ganz besonders auch in der  aktuellen Situation. Wir denken hier insbesondere auch an unsere mehr  als 7.500 freiwilligen Helfer, die das Herz und die Seele unserer  Veranstaltung sind und die wir keinerlei Gefahr aussetzen dürfen und  wollen. Ebenso geht es um die an der Organisation beteiligten Einsatz-  und Rettungskräfte. Sie sind in der momentan schwierigen Lage ohnehin  fast rund um die Uhr im Einsatz, um Menschen zu helfen und, ja: um  Menschenleben zu retten. Wir können sie nicht noch zusätzlich belasten.

Deutschland und die ganze Welt stehen vor einer riesigen  Herausforderung. Die ständig steigende Zahl der Infektionen und leider  auch der Toten zwingt uns dazu, umzudenken und die eigene Sichtweise auf  viele Dinge, die uns lieb sind, der Realität anzupassen. Wir müssen  lernen, dass der Sport, insbesondere unser geliebter Triathlonsport, auf  einmal nicht mehr das Wichtigste im Leben ist. Im Moment geht es um  Dinge, die größer sind und wichtiger als Triathlon. Es geht um die  Eindämmung eines aggressiven und lebensbedrohenden Virus, und wir alle  können im Moment nur hoffen und glauben, dass er bald besiegt wird.

Wenn wir uns die gewaltigen Konsequenzen und Auswirkungen vor Augen  halten, die diese Pandemie der Weltbevölkerung abverlangt, ist im  Vergleich dazu die Absage einer Sportveranstaltung – und sei es auch  eine so große wie der DATEV Challenge Roth – nahezu ohne Bedeutung,  nichts als ein Sandkorn in der Wüste. Das sollten wir uns in dieser  Situation vor Augen halten, dann fällt es uns allen auch leichter, die  Dinge richtig einzuordnen.

Was die wirtschaftliche Seite dieser Veranstaltungsabsage betrifft,  wollen wir nicht jammern. Wir können aber andererseits auch nicht  verschweigen, dass dies für uns eine große finanzielle Belastung  bedeutet. Wir sind in vielerlei Bereichen bereits in Vorleistung  gegangen, haben große Mengen an Ausstattung, Materialien und  Veranstaltungstechnik bestellt und Dienstleistungen beauftragt. Auf  vielen dieser Kosten werden wir sitzen bleiben. Das wird zweifellos  große Auswirkungen auf unsere Firma haben, die wir heute noch gar nicht  beziffern können und die möglicherweise existenziell sind.

Wir lassen euch nicht allein!
Trotz dieser  schwierigen Lage erneuern wir hiermit unser Versprechen an unsere  Athleten: Wir stehen zu unserem Wort und werden euch, völlig gegen den  Trend und im Gegensatz zu fast allen anderen Veranstaltern, eure  Anmeldegebühr (abzüglich einer Bearbeitungspauschale) zurückerstatten!

Auch über die Anmeldung für den nächsten DATEV Challenge Roth am 4.  Juli 2021 haben wir uns Gedanken gemacht. Fest steht: JEDER der für den  DATEV Challenge Roth 2020 angemeldet war bekommt vor allen anderen das  Recht auf Anmeldung zum DATEV Challenge Roth 2021. Nach der nun  beginnenden Abmeldephase werden wir schrittweise die Anmeldung für 2021  öffnen.

Herzliche Bitte um Solidarität
Gleichzeitig  bitten wir aber all unsere Athletinnen und Athleten um Solidarität in  dieser für uns schwierigen Lage. Wir sind, wie ihr wisst, ein reines  Familienunternehmen. Hinter uns steht kein ausländischer Investor, der  uns stützen oder mit zusätzlichen Mitteln ausstatten kann. Gleichwohl  haben wir den tiefen Wunsch und die feste Absicht, den DATEV Challenge  Roth mit der Hilfe unserer Athleten, unserer Freunde und Unterstützer in  eine gute Zukunft zu führen. Deshalb wollen wir unseren Athletinnen und  Athleten einen Vorschlag unterbreiten: Wir bitten euch, freiwillig auf  einen Teil der Rückzahlung zu verzichten und in eine Art  Solidaritätsfonds einzuzahlen, der unserer Veranstaltung das Überleben  nachhaltig sichert. Ab einer bestimmten Größenordnung werden wir euch im  Gegenzug ein sehr schönes „Geschenk“ zurückgeben!

Wir hatten euch für dieses Jahr ein historisches Triathlon-Ereignis  mit dem besten Starterfeld aller Zeiten in Roth versprochen. Wir wollten  zusammen mit euch allen eine wunderbare Triathlon-Party feiern und  gemeinsam einen unvergesslichen Tag erleben. All das ist uns jetzt nicht  möglich. Stattdessen müssen wir alle unsere Träume und Hoffnungen  vorübergehend auf Eis legen, weil die Welt aus den Fugen geraten ist.

Aber wir bitten euch von Herzen: Lasst uns jetzt alle zusammenhalten  und versuchen, diese Krise gemeinsam zu meistern! Lasst uns füreinander  da sein und trotz allem hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Wenn wir  alle weiterhin fest an unsere Träume glauben und jeder von uns seinen  Teil dazu beiträgt, werden wir es schaffen.

Wir werden nächstes Jahr wieder da sein. Und wir werden  zusammen mit euch allen am 4. Juli 2021 in Roth die größte  Triathlon-Party feiern, die es je gegeben hat!

Bis dahin: Passt auf euch auf und bleibt vor allem gesund.

Wir sehen uns 2021 an der Finishline in Roth!
In Freundschaft
Felix Walchshöfer, Alice Walchshöfer, Kathrin Walchshöfer-Helneder mit dem gesamten Team

Quelle: Challenge Roth
Foto: Ingo Kutsche