Basics der Trailrunning-Ausrüstung
Trailrunning ist der neue Laufsport-Trend. Doch wie sieht die perfekte Trailrunning-Ausrüstung aus? Was gehört zur Basic-Ausrüstung für das sichere Trailrunning-Erlebnis.
Die Wahl des perfekten Trailrunning Schuhs
Die wichtigste Ausrüstung beim Trailrunning sist sicherlich der Schuhe. Dieser mmuss natürlich ein gutes Profil haben, um den Träger:in nicht abrutschen zu lassen.
Es gibt aber eine kaum überschaubare Anzahl an Laufschuhmarken am Markt, die durchaus auch sehr verschieden sind. So gibt es bspw. Laufschuhe mit viel Dämpfung, Laufschuhe mit wenig Dämpfung, bis hin zu Barfußschuhen. Einige Marken werben auch damit, keine Sprengung, also keine Höhendifferenz zwischen Ferse und Vorfuß zu haben, was den Füßen besser ermöglicht, sich zu strecken, zu biegen, zu rollen und zu beugen. Indem die Füße das tun können, wozu sie da sind, können Aufprallverletzungen reduziert werden und Sehnen, Bänder, Knorpel und Muskeln werden sich in Laufe der Zeit dem natürlichen Laufzyklus anpassen. Ähnlich wie beim Barfußlaufen ermöglicht das ausgewogene Niveau von Vorfuß und Ferse ein direktes Gefühl für den Untergrund und eine optimale Kraftübertragung: Der Fuß behält trotz Dämpfung ein natürliches Bewegungsmuster bei. Durch das Zero Drop Prinzip werden außerdem Achillesferse und Wadenmuskulatur gestärkt.
Laufanalyse und Beratung beim Fachhändler
Viele Aspekte beim Laufschuhkauf sind jedoch je nach Person individuell (abhängig vom Fußgewölbe und Lauftyp) und es kann nicht pauschal zu einem Schuh mit viel Dämpfung oder einem Barfußschuh geraten werden. Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall eine ausführliche Laufstilanalyse machen zu lassen, sich auch im Laufschuh-Geschäft beraten zu lassen sowie mehrere verschiedene Modelle anzuprobieren.
Ein Aspekt, der jedoch meiner Meinung nach indiskutabel ist, ist die Passform des Schuhs. In vielen Schuhen, v.a. Alltagsschuhen, werden unsere Füße im Zehenbereich zusammengepresst. Die Zehen sind zur absoluten Passivität verdammt und unterstützen den Fuß so auch nicht bei der Bewegung. Die Folgen davon sind sehr bekannt und verbreitet: Halux vulgus, Hammerzehen, Krallenzehen, und viele Menschen können ihre Zehen überhaupt nicht mehr bewegen. Es stellt sich die Frage, warum überhaupt der Fuß sich dem Schuh in seiner Form anpassen soll und nicht umgekehrt.
Rucksack & Kleidung und Co.
Neben passenden Schuhen braucht man fürs Trailrunning aber natürlich auch geeignete, dem Wetter angepasste Kleidung. Im Idealfall kleidet man sich in mehreren Schichten, sodass man beim bergauf laufen eine oder mehrere Schichten ausziehen kann und bei Pausen oder beim bergab laufen diese wieder anziehen kann. Im Winter sollten auf keinen Fall Handschuhe und eine Mütze oder Stirnband vergessen werden. Ebenso sollte die Kleidung atmungsaktiv sein, da man sonst darunter sehr zu schwitzen beginnt.
Für den Fall des Ablegens von Kleidungsstücken, sowie zum Transport weiterer benötigter Gegenstände bewährt es sich eine Laufweste oder bei längeren Läufen mit mehr Equipment einen Laufrucksack mitzunehmen. Laufrucksäcke unterscheiden sich von klassischen Wanderrucksäcken, indem sie näher am Körper anliegen und so beim Laufen nicht verrutschen.
Bei Läufen ab ca. einer Stunde sollte auf jeden Fall etwas zu trinken eingepackt werden und bei Bedarf auch Snacks wie z.B. Gels oder Riegel. Bei Läufen im Winter oder längeren Läufen, bei welchen man in Dunkelheit startet oder gegen Ende in die Dunkelheit kommen könnte, ist es wichtig eine Stirnlampe dabei zu haben. Bei Läufen in anspruchsvollerem oder einsamem Gelände ist ein Erste Hilfe Set inkl. Rettungsdecke und ggf. Trillerpfeife ebenso ratsam bzw. bei vielen Wettkämpfen ist es schon Vorschrift.
Für Notfälle empfiehlt es sich des Weiteren ein Ausweisdokument zur Identitätsfeststellung dabei zu haben. Außerdem sollte immer etwas Bargeld in der Tasche sein, falls man abbrechen und einen Bus zurücknehmen muss oder dergleichen. Ganz wichtig ist natürlich auch die Mitnahme eines Handys um im Notfall die (Berg-)Rettung (europäische Notrufnummer 112) alarmieren zu können. Ich empfehle den Download einer Notruf-App, bei welcher man im Bedarfsfall auf Knopfdruck sofort die Koordinaten des Unfallortes an die Rettungsleitstelle übermitteln kann.
Im Winter ist es oft nützlich oder zum Teil sogar notwendig Grödel/Spikes (Halb-/Leichtsteigeisen) für die Schuhe mitzunehmen, falls der Trail eingeschneit oder – schlimmer noch – vereist ist.
Fakultativ sind dagegen Trailstöcke. Meiner Meinung nach lohnt sich eine Mitnahme hier bloß, wenn man den Stockeinsatz auch beherrscht und zum Vorteil einsetzen kann. Andernfalls könnten die Stöcke eher hinderlich sein und ein Stolpern provozieren.
Quelle: Julia Kohl ONE.ENDURANCE.TEAM (Instagram: @juliamberg)
Foto: KiWAMi Sports
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