Lindemann strebt Top-Platzierung an, Knoll will lernen
Laura Lindemann (Potsdam) ist im Olympiarennen in Tokio (Japan) über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen eine Top-Platzierung zuzutrauen. Anabel Knoll (Nürnberg) geht unbedarft in ihr Olympia-Debüt.
Das Rennen beginnt am Montag um 23.30 Uhr deutscher Zeit (6.30 Uhr japanischer Zeit am Dienstagmorgen) und ist live in der ARD und auf Eurosport zu sehen.
Lindemann ist mit der Empfehlung des Europameistertitels im Einzel nach Japan gereist. Zuvor hatte sie sich mit Rang neun beim Rennen der World Triathlon Championship Series in Leeds Anfang Juni in der Weltspitze zurückgemeldet. Nach einer Coronainfektion und dem damit verbundenen Trainingsausfall im Frühjahr hatte die 25-Jährige keinen einfachen Einstieg in die Olympia-Saison gehabt.
Bei ihren ersten Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 hatte Lindemann Rang 28 belegt.
Anabel Knoll qualifizierte sich durchaus überraschend beim internen deutschen Qualifikationswettkampf Ende Mai in Kienbaum für die Olympischen Spiele. Favoritinnen auf das deutsche Ticket waren andere Athletinnen. Knolls Erfahrung in internationalen Rennen ist überschaubar, allerdings sieht sie darin auch Vorteile: „Es ist vielleicht auch ein Vorteil, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt, unbedarft agiert“, hat die 25-Jährige im Interview erzählt.
Knoll kommt sehr gut mit den klimatischen Bedingungen vor Ort zurecht: „Es ist zwar super heiß und schwül, aber ich fühle mich gut“, sagt sie und fügt an: „Die Stimmung hier im Olympischen Dorf ist gut und es ist super spannend, jeden Tag jemanden Neues kennenzulernen.“
Favoritinnen auf den Olympia-Titel sind die 2020er-Weltmeisterin Georgia Taylor-Brown (Großbritannien), Taylor Knibb, die den Wettbewerb der World Triathlon Championship Series in Yokohama (Japan) im Mai für sich entschied, Maya Kingma, die das Rennen der World Triathlon Championship Series in Leeds gewann, und Nicola Spirig, Gewinnerin des Weltcups in Lissabon, Olympiasiegerin von 2012 und -Zweite von 2016.
Gute Aussichten auf eine Top-Platzierungen haben auch Athletinnen wie Flora Duffy (Bermudas), Summer Rappaport (USA), Zweite in Yokohama, Jessica Learmonth (Großbritannien), Zweite von Leeds, sowie ihre Landsfrau Vicky Holland, Olympia-Dritte 2016, oder die US-Amerikanerin Katie Zaferes, Weltmeisterin von 2019.
Allerdings haben Titelkämpfe, die in einem Rennen entschieden werden, oftmals eine eigene (Renn-)Dynamik, sodass es im Kampf um die Medaillen und Top-Ten-Platzierungen durchaus Überraschungen geben kann.
Quelle: Thorsten Eisenhofer /DTU
Foto: Frank Wechsel