Rabenschwarzer Tag für Profi-Triathlet Maximilian Schwetz in Madrid

Der Trip zum Weltcup in Madrid war leider war ein Satz mit „x“ für Triathlon-Profi Maximilian Schwetz aus Kirchhain. Eigentlich optimistisch an die Startlinie im zentrumsnahen Park Casa de Campo gereist, musste der 28-Jährige schon nach den ersten Schwimmmetern erkennen, dass sein Körper in keiner guten Verfassung für ein Sprintrennen über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen war. Letztlich beendete Schwetz den Wettkampf nach dem Radfahren vorzeitig.

„Ich habe einen grausamen Tag erwischt, und ich habe keine Ahnung warum“, zeigte er sich natürlich enttäuscht nach dem Rennen. „Das Schwimmen hat rund 100 Meter gut funktioniert, aber dann hatte ich gefühlt die Arme und Beine voller Laktat und es ging im Feld nur noch rückwärts. Ich war langsamer als beim Einschwimmen“, schüttelte er den Kopf. Beim Kurztriathlon bedeutet dies neben dem Verlust von Plätzen zusätzlich, dass man an den Richtungs- und Wendebojen in prügelähnliche Platzkämpfe verwickelt wird. „In Madrid war das unfassbar, da überschreiten viele auch deutlich die Grenze der Sportlichkeit.“ Normal ist Schwetz als schneller Schwimmer nicht in solche Situationen verwickelt.

Entsprechend verließ er den See weit hinten im Feld. Zwar stieg er noch auf das Rad, aber auch in der zweiten Disziplin hatte er „keinen Punch“. Zusammen mit drei weiteren Konkurrenten absolvierte er den Radpart, aber der Rückstand zur Spitze wuchs auf über zwei Minuten an. „Da habe ich mir das Laufen geschenkt, denn ich hatte das Gefühl, dadurch eher körperlichen Schaden anzurichten als etwas Positives zu bewirken.“

„Ein bisschen Trübsal blasen, abhaken und als gebrauchten Tag ansehen“

Das Wochenende war insgesamt „grausam“ für Schwetz. Bei der Erkundung der Schwimmstrecke am Vortag war er mit einem Kajak zusammengestoßen, dass entgegen der Vorgaben auf der Strecke und in der Nähe einer Boje schwer zu sehen war. Im Rennen konnte er in einem Radstück, das durch einen Tunnel führte, einem vor ihm strauchelnden Fahrer zwar ausweichen, aber für eine Wandberührung im Fahrtempo ist die menschliche Haut nur bedingt geeignet. „Ein bisschen Trübsal blasen, abhaken und als gebrauchten Tag ansehen“, lautete die Idee für die Nachrennphase.

Mittlerweile ist Schwetz bereits in Spanien weitergereist. In der Sierra Nevada wird er ein dreiwöchiges Trainingslager gemeinsam mit der niederländischen Nationalmannschaft absolvieren, und dann beim nächsten Rennen wieder angreifen.

Siegreich in Madrid war übrigens Schwetz deutscher Landsmann Justus Nieschlag (Lehrte), vor dem Potsdamer Lasse Lührs. Die Top-Favoriten Richard Murray (RSA) und Fernando Alarza (ESP) hatten ähnlich wie Schwetz keinen guten Tag und wurden 23. bzw. 39..

Quelle: Oliver Kubanek