Lukas Märtens (l) und Florian Wellbrock wollen bei der Schwimm-WM Medaillen gewinnen. Foto: Michael Kappeler/dpa

Wellbrock über 800 Meter solide – «Tank leer» bei Märtens

Budapest (dpa) – Florian Wellbrock hat auf seiner Sorgenstrecke 800 Meter Freistil einen guten WM-Einstand hingelegt, bei Silber-Gewinner Lukas Märtens war «der Tank leer».

Aus dem mit Spannung erwarteten Duell um Edelmetall der beiden Magdeburger Schwimmkollegen wird zumindest auf der 800-Meter-Distanz nichts. Während Wellbrock als Zweitschnellster der Vorläufe am Dienstagabend zu den Topfavoriten auf eine Medaille zählt, bekommt Märtens nach dem 200-Meter-Freistil-Finale eine Pause. Regeneration scheint dringend nötig vor dem 1500-Meter-Showdown am Ende der Beckenwettbewerbe bei den Weltmeisterschaften in Budapest.

Wellbrock mit dem Vorlauf zufrieden

«Es war grundsolide. Ich hatte gedacht, wir sind schneller unterwegs. Mit einer Zeit von 7:42 Minuten hatte ich gerechnet», sagte Wellbrock, der nach 7:44,75 Minuten anschlug und damit fünf Hundertstelsekunden langsamer war als sein Freund und Trainingspartner Michailo Romantschuk aus der Ukraine. Ein Handschlag und ein Schulterklopfen der beiden zeigte, dass sie trotz der Konkurrenz sehr gut miteinander können. «Wenn mich kein deutsches Team eingeladen hätte, wäre ich nicht hier», sagte Romantschuk.

Wellbrock ist nun bereits besser als vor zwei Jahren, als er bei der WM in Südkorea einen ähnlichen Vorlauf-Einbruch erlebte wie diesmal Märtens und im Finale nur Zuschauer war. Das wurmt den 24-Jährigen noch immer, er hofft nun in Budapest, dass er mit dieser Strecke endlich seinen inneren Frieden machen kann. «Ich bringe dafür eigentlich sehr gute Voraussetzungen mit. Ich bin aber noch nie ein 800-Meter-Rennen geschwommen, mit dem ich richtig zufrieden war. Ich hatte immer irgendwas zu bemängeln und hoffe, dass ich diesmal zufrieden sein kann», hatte Wellbrock bereits vor den Titelkämpfen gesagt und einen größeren Fokus auf diese Strecke angekündigt.

Märtens fehlte die Kraft

Märtens war dagegen erschöpft und suchte gar nicht erst nach Ausreden. «Man hat gesehen, dass der Tank leer war. Da ging wirklich nichts mehr. Ich wollte ins Finale kommen, aber es hat nicht gereicht», sagte der 20-Jährige, dem die Belastungen seiner bisherigen Auftritte über 400 Meter und 200 Meter Freistil sehr deutlich anzumerken waren. Auf der 400-Meter-Strecke hatte er am Samstag Silber gewonnen.